Prognose: SPD gewinnt Wahl in Mecklenburg-Vorpommern

· Online seit 04.09.2016, 08:05 Uhr
Die regierenden Sozialdemokraten haben die Landtagswahl im ostdeutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern nach ersten Prognosen der deutschen Fernsehsender trotz Verlusten klar gewonnen. Auf Platz zwei folgt die rechtspopulistische AfD.
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Die Christdemokraten von Bundeskanzlerin Angela Merkel verloren als kleinerer Koalitionspartner deutlich Stimmen und fielen hinter die AfD auf den dritten Platz zurück.

Nach den Zahlen von ARD und ZDF kam die SPD von Ministerpräsident Erwin Sellering auf rund 30 Prozent und lag damit noch besser als in den letzten Umfragen vor der Wahl. Die AfD holte etwa 21 Prozent, die CDU 19 bis 20 Prozent. Die Linke kam auf nur noch 12,5 Prozent.

Die Grünen liegen bei etwa 5 Prozent und müssen um einen Wiedereinzug ins Schweriner Parlament bangen. Die rechtsextreme NPD ist nicht mehr im Parlament vertreten.

Die SPD erhielt demnach 25 Sitze, die CDU 15, die AfD 17, die Linke 10 und die Grünen 4. Danach würde es für eine Fortsetzung der rot-schwarzen Koalition aus SPD und CDU reichen.

Die erst vor drei Jahren gegründete Alternative für Deutschland (AfD) zieht damit bereits in das neunte deutsche Landesparlament ein. Das schwache Abschneiden der Christdemokraten ist eine Schlappe für Merkel, die in Vorpommern ihren Bundestags-Wahlkreis hat und deren Flüchtlingspolitik in Deutschland hoch umstritten ist.

Die AfD liegt aber unter ihren Erwartungen und ihrem bisherigen besten Ergebnis auf Landesebene von 24,3 Prozent in Sachsen-Anhalt im März dieses Jahres.

Der Wahlkampf war vor allem von der Flüchtlingsfrage geprägt. Zwar ist die Zahl der neu ankommenden Schutzsuchenden in Deutschland nach den Rekordwerten des Vorjahres in diesem Jahr stark gesunken, und in Mecklenburg-Vorpommern leben nur wenige tausend.

Zwei von Flüchtlingen verübte Terroranschläge im Juli wurden aber von Kritikern der Regierungspolitik als Beweis dafür herangezogen, dass die Aufnahme so vieler Zuwanderer ein Sicherheitsrisiko sei.

Nur zwei Wochen nach Mecklenburg-Vorpommern wird in der deutschen Hauptstadt Berlin ein neues Regionalparlament gewählt. Beide Wahlen dienen auch dem Kräftemessen der Parteien vor der Wahl eines Bundespräsidenten im Februar und eines neue nationalen Parlaments (Bundestag) im September 2017.

veröffentlicht: 4. September 2016 08:05
aktualisiert: 4. September 2016 08:05
Quelle: SDA

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