Radau-Pfau braucht «dringend Ruhe»
In Trübbach ist vor einigen Tagen ein Pfau aufgetaucht. Während die einen Anwohner die Pfauendame füttern und liebevoll «Lissie» nennen – sind die anderen genervt und wollen das Tier loswerden. Woher der Pfau kommt weiss niemand und bisher gelang es weder der Kleintierrettung noch dem Wildhüter, das Tier einzufangen.
Steine nach Pfau geworfen
Vor zwei Wochen klingelte das erste Mal das Telefon bei Matthias Vetsch, dem Tierschutzbeauftragten der Gemeinde Wartau. Ihm wurde gemeldet, dass ein Pfau in Trübbach Leute belästige und sich in den Gärten herumtreibe. «Ich bin blitzartig in das Quartier gefahren und habe mit dem Kläger gesprochen. Offenbar hat dieser Steine nach dem Vogel geworfen, um ihn zu vertreiben. Das habe ich augenblicklich verboten». Es dauere noch viel länger den Pfau zu fangen, wenn dieser von Anwohnern verscheucht wird.
«Niemand soll sich einmischen»
Die Mithilfe der Bevölkerung ist gefragt. Man solle den Pfau in Ruhe lassen und sich auch nicht auf die Suche nach ihm begeben. Mit etwas Geduld könne er so schon bald gefangen werden. «Je mehr Rummel es gibt, umso schwieriger wird es, ihn einzufangen. Niemand soll sich einmischen», sagt Matthias Vetsch.
Die Behörden wünschen sich Verständnis dafür, dass der Pfau nicht im Nullkommanichts verschwindet. «Meine schlimmste Befürchtung ist, dass der Pfau wegen einem seiner Gegner eines Morgens nicht mehr lebt», sagt Matthias Vetsch. Er kann verstehen, dass es manche Anwohner stört, wenn der Pfau auf die Terrasse kackt und im Garten Gemüse wegfrisst. Trotzdem gebe es viel Schlimmeres. «Es ist ein Pfau. Der tut keiner Katze, keinem Hund und keinem Menschen was. Wir haben es nicht mit einem Raubtier zu tun, das die Öffentlichkeit gefährdet».
Fang-Versuch ist gescheitert
Dass sich das Einfangen so schwierig gestaltet, hat verschiedene Gründe. Als erstes muss man das Tier finden. «Man kann sich nicht vorstellen, wie viele Kilometer ich schon gefahren bin wegen des Vogels. Gesehen habe ich ihn noch nie», sagt Matthias Vetsch. Ausserdem könne der Pfau davonfliegen.
Ein Fang-Versuch ist bereits gescheitert. «Wir konnten den Pfau anfüttern und ihn in einen Unterstand locken. Leider ist das Netz gerissen und er ist entwischt», sagt Karin Bosshard, Vizepräsidentin des zuständigen Vereins für Kleintierrettung. Auch jetzt ist der Verein mit Anwohnern in Kontakt, die für einen neuen Einfang-Versuch eventuell ihre Garage zur Verfügung stellen.
Den Pfau-Gau verhindern
Das Einfangen kann für Menschen durchaus gefährlich werden. «Die Pfauendame ist gross und hat einen spitzen Schnabel. Wenn man sie mit dem Netz nicht richtig erwischt, müssen die Tierretter auf Gesicht, Augen und Arme aufpassen», sagt Bosshard. Die Verantwortlichen hoffen, dass der nächste Fang-Versuch klappt, damit in der Gemeinde wieder Ruhe einkehrt.