Raiffeisen-Gruppe mit Rekordreingewinn
Ende Oktober 2017 hatte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) ein Verfahren zu Corporate-Governance-Themen gegen Raiffeisen eingeleitet. Das Verfahren dreht sich um die Beteiligung von Raiffeisen an Investnet.
Abläufe und Prozesse optimieren
Die Bank bekräftige am Freitag, im Zuge des Verfahrens die Abläufe und Prozesse zu optimieren. Dazu seien Massnahmen eingeleitet worden, in deren Zentrum die Entflechtung des Beteiligungsportfolios zur Verringerung von Interessenskonflikten stünden. Raiffeisen hatte am Montag angekündigt, sich aus Investnet zurückzuziehen.
Genauere Angaben machte Raiffeisen am Freitag in der Mitteilung zunächst nicht. Rund um die Anschuldigungen gegen Ex-Raiffeisen-Chef Vincenz wegen mutmasslicher ungetreuer Geschäftsbesorgung nahm die Bank in der Mitteilung ebenfalls keine Stellung.
Reingewinn um 22 Prozent gesteigert
Die drittgrösste Bank konnte derweil im letzten Jahr ihren Reingewinn um knapp 22 Prozent steigern. Zum Ergebnis hätten alle Bereiche beigetragen, schreibt das Unternehmen. Aufgrund des hervorragenden Ergebnis bildet Raiffeisen zusätzliche Reserven für allgemeine Bankrisiken in der Höhe von 80 Millionen Franken.
Strafanzeige gegen Ex-Boss
Mitte dieser Woche hat die Staatsanwaltschaft Zürich ein Strafverfahren gegen Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz eröffnet. Im Zuge dessen hat auch die Raiffeisen gegen Vincenz Strafanzeige erstattet. Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft hätten neue Indizien zutage gebracht, die auf untreue Geschäftsführung hinweisen würden. Möglicherweise hat Pierin Vincenz bei Firmenkäufen durch die Raiffeisenbank in die eigene Tasche gewirtschaftet, indem er vor dem Aufkauf privat Anteile der Firmen kaufte. Der Ex-Raiffeisen-Chef kommt heute vor den Haftrichter. Dort wird entschieden, ob er weiter in Untersuchungshaft bleiben muss.