Raiffeisen-Gruppe mit Rekordreingewinn

02.03.2018, 11:54 Uhr
· Online seit 02.03.2018, 06:11 Uhr
Die Raiffeisen-Bankgruppe hat im letzten Geschäftsjahr einen Rekordreingewinn von 917 Millionen Franken eingefahren. Gleichzeitig kündigte die Bank am Freitag an, ihre Beteiligungen zu entflechten und Massnahmen zur Verringerung von Interessenskonflikten zu treffen.
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Ende Oktober 2017 hatte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) ein Verfahren zu Corporate-Governance-Themen gegen Raiffeisen eingeleitet. Das Verfahren dreht sich um die Beteiligung von Raiffeisen an Investnet.

Abläufe und Prozesse optimieren

Die Bank bekräftige am Freitag, im Zuge des Verfahrens die Abläufe und Prozesse zu optimieren. Dazu seien Massnahmen eingeleitet worden, in deren Zentrum die Entflechtung des Beteiligungsportfolios zur Verringerung von Interessenskonflikten stünden. Raiffeisen hatte am Montag angekündigt, sich aus Investnet zurückzuziehen.

Genauere Angaben machte Raiffeisen am Freitag in der Mitteilung zunächst nicht. Rund um die Anschuldigungen gegen Ex-Raiffeisen-Chef Vincenz wegen mutmasslicher ungetreuer Geschäftsbesorgung nahm die Bank in der Mitteilung ebenfalls keine Stellung.

Reingewinn um 22 Prozent gesteigert

Die drittgrösste Bank konnte derweil im letzten Jahr ihren Reingewinn um knapp 22 Prozent steigern. Zum Ergebnis hätten alle Bereiche beigetragen, schreibt das Unternehmen. Aufgrund des hervorragenden Ergebnis bildet Raiffeisen zusätzliche Reserven für allgemeine Bankrisiken in der Höhe von 80 Millionen Franken.

Strafanzeige gegen Ex-Boss

Mitte dieser Woche hat die Staatsanwaltschaft Zürich ein Strafverfahren gegen Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz eröffnet. Im Zuge dessen hat auch die Raiffeisen gegen Vincenz Strafanzeige erstattet. Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft hätten neue Indizien zutage gebracht, die auf untreue Geschäftsführung hinweisen würden. Möglicherweise hat Pierin Vincenz bei Firmenkäufen durch die Raiffeisenbank in die eigene Tasche gewirtschaftet, indem er vor dem Aufkauf privat Anteile der Firmen kaufte. Der Ex-Raiffeisen-Chef kommt heute vor den Haftrichter. Dort wird entschieden, ob er weiter  in Untersuchungshaft bleiben muss.

veröffentlicht: 2. März 2018 06:11
aktualisiert: 2. März 2018 11:54
Quelle: SDA/red

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