Rakete mit vier neuen Satelliten gestartet

13.12.2017, 00:56 Uhr
· Online seit 12.12.2017, 20:55 Uhr
Eine Ariane-5-Rakete mit vier neuen Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo ist ins All gestartet. Die Trägerrakete hob am Dienstagabend vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana in Südamerika ab.
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Bis alle Satelliten ausgesetzt sind, sollte die Mission nach Angaben des Raketenbetreibers Arianespace knapp vier Stunden dauern.

Mit dem milliardenschweren Prestigeprojekt will Europa unabhängig vom amerikanischen GPS werden. Erste Dienste sind seit einem Jahr verfügbar, nach Angaben der Betreiber rüsten Handyhersteller inzwischen Modelle nicht nur mit GPS-, sondern auch mit Galileo-Empfängern aus.

Dadurch verbessert sich für die Nutzer die Genauigkeit etwa von Karten-Apps, weil sie Signale beider Dienste empfangen können. Es werde erwartet, dass damit Positionen auf 30 Zentimeter genau bestimmt werden können - statt um die fünf Meter mit GPS allein, sagte der der Esa-Direktor für Satellitennavigation, Paul Verhoef.

Bislang waren 18 Galileo-Satelliten im All, von denen derzeit 14 funktionsfähig sind. Für weltweite Abdeckung braucht es mindestens 24 Satelliten; weitere Starts sind für Juli 2018 und 2020 geplant.

Die Anfang des Jahres öffentlich gewordenen Probleme mit Atomuhren an Bord mancher Satelliten, die sich bereits im Orbit befinden, hat Galileo inzwischen nach eigenen Angaben im Griff. «Für uns ist das Thema der Uhren hinter uns», sagte Esa-Direktor Verhoef.

Allerdings wollten Esa und EU-Kommission nicht bekanntgeben, wie viele Uhren letztlich von den Problemen betroffen waren. Die Esa hatte im Januar bekanntgegeben, dass Atomuhren in mehreren Satelliten ausgefallen waren. Die Uhren sind entscheidend, damit das System funktioniert - weil aber jeder Galileo-Satellit insgesamt vier Uhren an Bord hat, war kein Satellit dadurch ausgefallen.

Verhoef sagte, dass die neuen Satelliten nun mit erneuerten Atomuhren ausgestattet seien. Für die Satelliten, die bereits im All sind, gebe es «operative Massnahmen», um sicherzustellen, dass sie so lang wie möglich in Betrieb bleiben. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass dies Erfolg hat.»

veröffentlicht: 12. Dezember 2017 20:55
aktualisiert: 13. Dezember 2017 00:56
Quelle: SDA

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