Razzien sollen Terror-Netzwerke beweisen

10.08.2016, 11:05 Uhr
· Online seit 10.08.2016, 10:39 Uhr
Ermittler sind in Deutschland auf der Suche nach Beweisen für Terror-Netzwerke. Unter anderem in den Städten Duisburg und Dortmund liefen am Mittwoch die Ermittlungen.
Dumeni Casaulta
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Die Polizei ist am Mittwochmorgen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit Razzien gegen mutmassliche Islamisten vorgegangen. Durchsucht wurden die Wohn- und Geschäftsräume von drei namentlich bekannten Beschuldigten. Dies teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.

Die drei Beschuldigten stehen im Verdacht, Mitglieder und Unterstützer für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geworben zu haben. Einer der Beschuldigten soll zudem den IS finanziell und logistisch unterstützt haben.

Razzien sollen Prediger ermitteln

Laut «Westdeutscher Allgemeiner Zeitung» erhofft sich der Staatsschutz von dem Einsatz Beweismaterial und weitere Erkenntnisse über die Aktivitäten mehrerer Männer, die bereits seit längerer Zeit im Fokus der Behörden stünden. Die Durchsuchungen unter anderem in Dortmund, Duisburg und Hildesheim richteten sich demnach gegen Prediger, die junge Männer für den bewaffneten Kampf in Syrien und im Irak rekrutieren sollen.

Geschäftsmann mit islamistischem Unterrichtsraum

Die Razzia in Duisburg galt dem Bericht zufolge den Privat- und Geschäftsräumen eines Geschäftsmanns, der auch eine Art islamischen Unterrichtsraum betreiben soll. Dort sollen sich laut «WAZ» zwei der mutmasslichen Urheber des Sprengstoffanschlags auf einen Essener Sikh-Tempel radikalisiert haben. Bei dem mutmasslich islamistisch motivierten Anschlag im April waren drei Männer verletzt worden, einer von ihnen schwer.

Ziel der Durchsuchungen in Dortmund war dem Bericht zufolge die Wohnung eines Predigers in der östlichen Innenstadt, der einen eigenen Unterrichtsraum im Norden der Stadt inzwischen aber aufgegeben haben soll. In Hildesheim nahm das niedersächsische Landeskriminalamt laut «WAZ» Wohnungen unter anderem von Familienangehörigen eines Predigers ins Visier, gegen dessen «Deutschprachigen Islamkreis» ein Verbotsverfahren läuft.

veröffentlicht: 10. August 2016 10:39
aktualisiert: 10. August 2016 11:05
Quelle: red

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