Rekord-Schmerzensgeld für Kachelmann
Eine Rekordsumme, aber nicht so hoch, wie Kachelmann forderte. 635'000 Euro erhält er vom Axel-Springer-Verlag («Bild», Bild.de), den er wegen persönlichkeitsverletzender Berichterstattung angezeigt hatte. Er verlangte ursprünglich 2,25 Millionen. Das ist das bislang höchste in Deutschland eingeklagte Schmerzensgeld für Persönlichkeitsrechtsverletzungen.
«Sogar 800 000 Euro»
Kachelmanns Anwalt Ralf Höcker sagte gegenüber der «FAZ» Folgendes zum Urteil: «Herr Kachelmann musste die schlimmste Hetzkampagne der deutschen Presserechtsgeschichte über sich ergehen lassen. ... Sein Ruf wurde durch „Bild“ & Co. vollständig ruiniert. Dieses Urteil ist die Quittung. Es wird hoffentlich abschreckende Wirkung auf den Boulevard haben».
Auf Twitter liess Höcker verlauten, dass die Summe sogar noch höher ausfallen wird:
Mit Zinsen und Schadensersatz bekommt Kachelmann sogar 800.000 EUR von Springer und BILD!
— Ralf Höcker (@Ralf_Hoecker) 30. September 2015
Rufschädigung wegen Vergewaltigungsvorwurf
Das Landsgericht Mannheim hatte den ehemaligen Wettermann 2011 vom Vergewaltigungsvorwurf freigesprochen. In diesem Zusammenhang wurden Dutzende Print- und Onlineartikel mit Details aus Kachelmanns Sexleben und andere Verletzungen der Privat- und Intimsphäre publiziert.
Deshalb forderte er von zwei Medienhäusern Schadenersatz, namentlich vom Burda-Verlag («Bunte», «Focus») und eben vom Axel-Springer Verlag wegen Rufschädigung. Mit dem Burda-Verlag hatte Kachelmann zuvor eine aussergerichtliche Einigung erzielt. Wieviel Geld mit Burda im Spiel war, ist nicht bekannt.