Salli hat Grosses vor
«Ich bin jung und kann noch einiges erreichen. Und in St.Gallen erhalte ich die Chance, mich weiterzuentwickeln», sagte Salli nach dem Spiel gegen Luzern im November. Der 23-Jährige hat nun Grosses vor: 2017 lockt der Afrika Cup, dann die WM 2018 in Russland und ein Jahr später der Afrika Cup in seinem Heimatland.
Von der Uni zum besten afrikanischen U20-Spieler
Eigentlich hätte Salli an der Uni studieren sollen. Zumindest war es Sallis Mutter, die nicht viel vom Leben als Fussballer hielt. Schliesslich gab sie nach, vereinbarte aber mit Sallis Agenten Maxime Nana einen Deal: Schafft der Sohn den Sprung nach Europa innert zwei Jahren nicht, geht er wieder zurück an die Uni. Die Geduld zahlte sich aus. Der damals 18-Jährige durfte mit der U20 an der Afrika-Meisterschaft in Südafrika teilnehmen, scheiterte aber in einem Fussball-Krimi im Finale an Nigeria. Trotzdem: Das Talent wurde als bester Spieler des Turniers gekürt.
Sallis Achterbahnfahrt durch Europa
Scouts aus ganz Europa beobachteten das Talent aus Kamerun. So war der AS Monaco, damals noch in Frankreichs Ligue 2, der sich gegen die Konkurrenz durchsetzte und ihn nach Europa holte. Dort schien er sich nicht richtig durchstarten zu können. Salli war von Verletzungen geplagt, musste wegen eines Leistenbruchs unters Messer und fiel eine ganze Saison aus. Dann folgte die Leihgabe zum Zweitligisten RC Lens, bevor er zum Portugiesischen Verein Coimbra wechselte. Dort folgte der nächste Rückschlag: Salli brach sich das Schienbein. Wieder war eine Saison dahin. Er kehrte zurück zum AS Monaco, wo er seinen Vertrag verlängerte, bevor er zum FCSG wechselte.
Durchbruch in St.Gallen?
Auch zu Beginn seines Abenteuers in St.Gallen hatte der Kameruner sichtlich Mühe, in die Gänge zu kommen. Im Hinrundenspiel gegen Lugano wechselte ihn Zinnbauer schon nach 37 Minuten aus: Er konnte die Anweisungen des Trainers nicht umsetzen - der Horror für jeden Fussballer. «Salli hat verstanden, weshalb ich ihn auswechselte. Jetzt arbeitet er mit und gegen den Ball, ist immer in Bewegung», so Zinnbauer. Er scheint es in der Tat verstanden zu haben. Salli hat die letzten zehn Spiele kaum gefehlt. Mit vier Toren und vier Vorlagen konnte Salli einige Punkte für die St.Galler klar machen. Jetzt geniesst er Zinnbauers Vertrauen. Wie es für Salli nach dieser Saison weitergeht, steht in den Sternen. Der FC St.Gallen besitzt gemäss Mediensprecher Daniel Last keine Kauf-Option. Eines ist aber klar: Mit der Uni wird vorerst nichts.