SBB investiert in die Ostschweiz

07.06.2017, 21:11 Uhr
· Online seit 07.06.2017, 20:53 Uhr
Die SBB gaben heute an einer Medienkonferenz ihre Zukunftspläne für den Raum Ost bekannt. Der Hauptteil der schweizweiten Investitionen in der kommenden Zeit sollen ins Netz Ost wandern, zu dem auch Zürich gehört. Dabei wird der Fokus jedoch weniger auf den Ausbau des Netzes, als auf den Unterhalt der Schienen gelegt.
Fabienne Engbers
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296 Bahnhöfe, 1068 Kilometer Schienen, 13'514 Signale und 50 Tunnel gehören zu den Anlagen in der Region Ost. Diese werden von der SBB AG instand gehalten.

«Wir müssen Rückstand aufholen»

«Zurzeit legen wir den Fokus hauptsächlich auf den Unterhalt der Schienen, der Ausbau des Netzes erfolgt erst nach einer gut überlegten Kostenanalyse», sagt Charles Rinderknecht, Leiter der Region Ost im Bereich Instandhaltung der SBB AG.

Der starke Anstieg der Reisenden habe die SBB in den letzten Jahren herausgefordert und der gestiegene Zugverkehr habe das Schienennetz belastet. «Da ist man zwischenzeitlich nicht mehr nachgekommen», sagt Rolf Scheier, Niederlassungsleiter in der Region St.Gallen. Nun sei es an der Zeit, die Bahninfrastruktur verstärkt zu unterhalten.

Zwei Drittel der Investitionen fliessen in die Region Ost

Die SBB AG will in der nächsten Zeit 700 Millionen Franken in den Unterhalt und Ausbau ihres Netzes investieren, 420 Millionen davon entfallen in die Region Ost, die von Berlingen via Zürich nach Sargans bis zurück an den Bodensee reicht.

«Grosse Unterhaltsarbeiten werden auf der Strecke von St.Gallen nach Zürich geschehen, mitunter wird auch der Bahnhof in Gossau von Bauarbeiten betroffen sein», sagt Rolf Scheier. Auf der Strecke zwischen St.Gallen und Gossau verkehren täglich 28'700 Reisende, mehr als 50'000 Pendler fahren täglich via Bahnhof St.Gallen, der bis im Herbst 2018 umgebaut wird.

Fahrplanwechsel 2019 bringt einschneidende Änderungen

Mit dem Fahrplanwechsel 2019, der vor allem für den Kanton Thurgau grosse Änderungen bringt, sollen auch einige Bahnhöfe ausgebaut werden. Unter anderem die Strecke zwischen Weinfelden und Romanshorn wird im Viertelstundentakt bedient, was zum Ausbau einiger Bahnhöfe führen wird. Der Fahrplanwechsel bringt auch für den Unterhalt und Ausbau Herausforderungen. «Wir nehmen diese Herausforderungen gerne an. Es ist spannend für uns, den Unterhalt und Umbau mit unseren Mitarbeitenden zu bewältigen», sagt Rolf Scheier.

«Welche Projekte wann genau anfallen werden, kann man zurzeit noch nicht sagen.» Mit dem Inkrafttreten des Fahrplans 2019 sollten die Bauarbeiten abgeschlossen werden. «Wir freuen uns darauf, den Kunden dann einen perfekten Fahrplan präsentieren zu können», so Scheier. Für den Anschluss ans europäische Hochgeschwindigkeitsnetz wurden, beziehungsweise werden, diverse Bahnhöfe in der Ostschweiz ausgebaut. Dies fordert Investitionen von mehreren Millionen Franken pro Bahnhof.

Welche grösseren Projekte die SBB AG zurzeit verfolgt, seht ihr auf dieser Karte, die Projekte der Region Ost sind hier erklärt.

Wifi ist noch kein Thema

Während das Schienennetz verbessert wird, muss das Internet noch warten. «In der heutigen Gesellschaft ist Internetzugang ein grosses Thema und ist auch bei uns ein Diskussionspunkt. Wann und wie man die Verbesserung des Internets auf welcher Strecke angehen willen, kann ich zurzeit jedoch noch nicht sagen», sagt Rolf Scheier.

Rund 150 Mitarbeitende unterhalten die Bahninfrastruktur in der Niederlassung St.Gallen. Im Jahr 2016 hat die SBB AG 17,8 Millionen Franken in den Unterhalt der Gleise, Fahrleitungen und Weichen der Region St.Gallen gesteckt. Die Weichen im Bahnhof St.Gallen müssen wegen der starken Abnutzung bis zu zwei Mal jährlich ausgewechselt werden. Die Mitarbeitenden arbeiten hauptsächlich in der Nacht zwischen 00.30 Uhr und 4.30 Uhr, da zu dieser Zeit keine Züge verkehren.
veröffentlicht: 7. Juni 2017 20:53
aktualisiert: 7. Juni 2017 21:11
Quelle: enf

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