Eine Million für Klo-Schikane
Die Geschworenen gingen mit ihrem Urteil weit über die von der Klägerin geforderte Summe von 25'000 Dollar Schadenersatz hinaus. Die Lehrerin hatte der damals 14-Jährigen im Jahr 2012 verboten, während des Unterrichts zur Toilette zu gehen.
Sie nötigte die Schülerin dazu, in einen Eimer in einer Abstellkammer im hinteren Bereich des Klassenraums zu pinkeln und den Urin ins Waschbecken zu kippen.
Die Teenagerin schilderte während des Prozesses die Demütigung, die sie dabei empfand. Ausserdem war sie nach dem Vorfall Lästereien und obszönen SMS ihrer Mitschüler ausgesetzt. Die mittlerweile 18-Jährige leidet bis heute darunter und ist noch immer in psychologischer Behandlung.
«Das hätte einer 14-Jährigen niemals passieren dürfen», sagte ihr Anwalt Brian Watkins. Nun sei Gerechtigkeit gesprochen worden, seine Mandantin sei zufrieden mit dem Urteil. Auch die Schulbehörde habe den Fehler offenbar eingesehen und die Regeln geändert.
Nach Angaben der Anwältin der Schulbehörde, Katheryn Martin, wollte die Lehrerin lediglich die Regeln der Schule anwenden. Sie habe «in einem Anfall von Verirrung gedacht, das sei eine gute Idee», sagte Martin in dem Prozess. Die Lehrerin wurde nach dem Vorfall vom Dienst suspendiert und setzte seitdem keinen Fuss mehr in die Schule.