Schäferstündchen hoch über den Wolken

03.03.2016, 20:45 Uhr
· Online seit 03.03.2016, 20:45 Uhr
Immer lächelnd und perfekt geschminkt empfangen uns die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter im Flugzeug. Doch hinter dem netten Lächeln hat es der eine oder die andere faustdick hinter den Ohren. Eine Umfrage bei verschiedenen Cabin Crews zeigt: Das Kabinenpersonal verstösst gerne mal gegen Regeln.
Leila Akbarzada
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Passagiere anlügen, wenn es um die Verfügbarkeit von Duty-Free-Produkten geht, oder Trinkgeld und Geschenke annehmen - das ist den Flight Attendants streng untersagt. Aber trotzdem machen es viele von ihnen. Und das sind noch die harmlosen Regelverstösse.

Eine Umfrage unter 718 britischen Stewardessen und Stewards hat gezeigt, dass 89 Prozent von ihnen in den letzten fünf Jahren gegen Regeln ihrer Airline verstossen haben. Ein Fünftel der Befragten sagten, dass es sich beim Verstoss um «sexuelle Beziehungen mit einem Kollegen oder einer Kollegin während des Flugs» handelte. 14 Prozent gaben an, mit Passagieren «sexuelle Begegnungen» gehabt zu haben.Wie und wo diese «Begegnungen» im Flugzeug stattfinden, darüber klärt die Umfrage nicht auf.

Am meisten Regelverstösse gab es im Zusammenhang mit Duty-Free-Artikeln. Viele Flight Attendants lügten ihre Passagiere aus Faulheit an.

Einer von fünf Flight Attendants hat die Passagiere schon um ihr Kleingeld betrogen.

Kabinencrews aus Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien wurden diesbezüglich ebenfalls befragt. 29 Prozent der befragten deutschen Flugbegleiter gaben zu, dass sie ihre Passagiere schon um das Kleingeld betrogen haben, indem sie entweder zu wenig zurückgaben oder das Rückgeld in einer anderen Währung auszahlten - was die Gäste oftmals verwirrt.

Deutschland ist an der Spitze der «Rückgeld-Betrüger», gefolgt von Grossbritannien (28 Prozent) und Spanien (24 Prozent).

Die Umfrage wurde von der Preisvergleichs-Plattform Jetcost.co.uk durchgeführt. Deren Mitbegründer, Antoine Michelat, zeigt sich unerfreut über diese Resultate: «Es ist absolut inakzeptabel, dass Kabinenpersonal ihre Passagiere um deren Rückgeld betrügt. ... Auch wenn die Summen klein sind, aufs Jahr hinausgerechnet sind das mehrere Hundert britische Pfund. Und hey, es ist immer noch Diebstahl», sagte er dem "Telegraph".

veröffentlicht: 3. März 2016 20:45
aktualisiert: 3. März 2016 20:45
Quelle: red

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