Schallt bald eine neue Stimme durch Bahnhöfe?

· Online seit 22.03.2018, 11:32 Uhr
Wird die vertraute Frauenstimme, die in den Bahnhöfen aus den Lautsprechern schallt, bald verschwunden sein? Derzeit planen die SBB ein neues, modernes Durchsagesystem.
Stephanie Martina
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Jeder Pendler kennt sie: Die vertraute Frauenstimme, die an den Bahnhöfen über die Ankunft und Abfahrt der nächsten Züge informiert. Diese Stimme könnte nun bald verschwunden sein: Die SBB planen nämlich ein neues System für die Durchsagen. Dieses soll ab September 2019 schweizweit eingeführt werden, berichtet die «Aargauer Zeitung».

Derzeit seien die SBB auf der Suche nach einer Firma, welche die entsprechende Software entwickelt. Ob die bekannte Frauenstimme dann in das neue System übernommen wird, ist noch offen. Fix ist hingegen, dass die SBB auf Automatisierung setzen. Konkret: auf «Text-to-Speech-System». Damit werden geschriebene Texte in gesprochene Sprache umgewandelt.

Holprig und unnatürlich

Die heutigen Durchsagen in Zügen und Bahnhöfen werden aus 10'000 einzelnen Tonfragmenten zusammengefügt, die zuvor in monatelanger Arbeit von professionellen Sprecherinnen eingesprochen wurden. Die Ansagen sind seit über 15 Jahren im Einsatz, nun will die SBB einen Schritt in die Zukunft machen. Das Problem beim «Text-to-Speech-System» ist jedoch, dass die Sprachmelodie häufig holprig und unnatürlich klingt.

Computerstimme übernimmt ab Frühling 2019

Bereits in einem Jahr soll ein erstes Pilotprojekt gestartet werden, um das «Text-to-Speech-System» zu testen. Einige der zwischen 20'000 und 30'000 Ansagen, die täglich schweizweit aus den Lautsprecher schallen, werden dann von einer Computerstimme gesprochen.

Ob in den Zügen weiterhin die Zugchefs die Ansagen übernehmen, um auf Verbindungen und Verspätungen hinzuweisen, ist unklar. Denkbar ist allerdings, dass künftig nicht einmal mehr ein freundlicher Guten-Morgen-Gruss oder eine höfliche Entschuldigung für Verspätungen durch die Züge hallen wird.

veröffentlicht: 22. März 2018 11:32
aktualisiert: 22. März 2018 11:32
Quelle: red.

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