Schlaflabor: Überwachung im Traum

· Online seit 13.02.2016, 08:08 Uhr
Teil 2 der FM1Today-Serie zum Thema Schlafstörungen: Immer mehr Menschen haben Probleme rund um den Schlaf. Die Anzahl der Patienten im Schlaflabor im Kantonsspital St.Gallen steigt. Dort geht man den Schlafstörungen mit Kabeln und Messungen auf den Grund. Und man kann in Gruppen lernen, wie man sich selber zu einem besseren Schlaf verhelfen kann.
Leila Akbarzada
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Zwischen 18 und 20 Uhr findet sich der Patient im Schlaflabor ein. Er wird danach verkabelt, Messgeräte werden befestigt. Es gibt Abendessen im Schlafzentrum. Zur Unterhaltung steht ein Fernseher im Raum, manche lesen auch ein Buch. Ein Mikrophon, eine Kamera und ein Monitor stehen im kleinen Schlafraum und kommen zu ihrem Einsatz, sobald der Patient eingeschlafen ist. Er steht während sechs Stunden unter voller Beobachtung und Überwachung.

Vor allem Personen mit Verdacht auf Schlafapnoe - das wiederkehrende Aussetzen der Atmung während des Schlafs - kommen ins Schlaflabor. «Der Hausarzt schickt die Patienten nach einer Erst-Abklärung zu uns», sagt Otto Schoch vom Zentrum für Schlafmedizin am Kantonsspital St.Gallen. Nach einem Gespräch im Schlafzentrum geht es dann ins Labor. Eine Woche nach dem nächtlichen Besuch stehen die Resultate fest.

Im Zentrum gibt es fünf Schlaflabors, oder Polysomnographiemessplätze, wie sie im Fachjargon heissen. 2014 haben 800 Patienten hier eine Nacht verbracht. 2004 waren es noch 500.

Auch wenn die vielen Kabel und Messgeräte etwas abschreckend wirken: «Die meisten Patienten können gut schlafen», sagt Schoch.

Es gibt aber auch Therapien für zu Hause: Nach Absprache ist es möglich, sich selbst mit einem sogenannten CPAP-Gerät (Continous Positive Airway Pressure) zu behandeln. Das Gerät wird über Nacht getragen und macht dem Betroffenen sowie einem Partner die Nacht angenehmer. Denn oftmals schnarchen Personen, die an Schlafapnoe leiden. Zudem wecken sie mit den Atemaussetzern Menschen, die neben ihnen liegen.

 

Das Zentrum für Schlafmedizin bietet zudem Schlafschul-Kurse an. Dort lernen Bertroffene und Interessierte in Gruppen, wie Ein- und Durchschlafstörungen behandelt werden können. «Im Kurs werden nicht-medikamentöse Möglichkeiten zur Selbstbehandlung von Schlafstörungen vorgestellt und unter anderem auch Entspannungstechniken erlernt», heisst es in der Broschüre.

Anmelden kann man sich bei der Administation der Klinik für Psychosomatik des Kantonsspitals St.Gallen. Der Kurs dauert sechs Wochen mit jeweils einer Sitzung pro Woche.

veröffentlicht: 13. Februar 2016 08:08
aktualisiert: 13. Februar 2016 08:08

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