Grünes Licht für Aufräumarbeiten nach Schlammlawine auf A2

23.01.2018, 12:21 Uhr
· Online seit 23.01.2018, 00:28 Uhr
Nach dem Niedergang einer Schlammlawine auf die Autobahn A2 bei Gurtnellen UR haben Fachleute grünes Licht gegeben für die Aufräumarbeiten. Wie lange die Strasse gesperrt bleibt, hängt von den Schäden ab.
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Die Räumungs- und Installationsarbeiten seien unter Beobachtung aufgenommen worden, sagte Ruedi Huber von der Urner Kantonspolizei am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Nun werde ersichtlich, was alles kaputt ging, als die rund 400 Kubikmeter Geröll am Montagabend einen 50-Meter-Abschnitt der A2 verschütteten.

In Mitleidenschaft gezogen worden seien Sicherheitsnetze und allenfalls auch Leitplanken. Ob auch der Belag beschädigt wurde, könne man erst nach den Aufräum- und Reinigungsarbeiten sagen. Davon aber hänge es ab, wann die Autobahn ein- oder allenfalls zweispurig wieder geöffnet werden könne.

Die Autobahn zwischen Amsteg UR und Airolo TI bleibt gesperrt, der Gotthardtunnel ist damit geschlossen. Autofahrern wird empfohlen, über die A13 via San Bernardino auszuweichen.

Beim Niedergang der Schlammlawine war ein Lieferwagen auf die Geröllhalde aufgefahren. Der Fahrer konnte sich selber befreien und blieb unverletzt. Das Fahrzeug erlitt Totalschaden. Hinter ihm staute sich der Verkehr. Elf Schwerfahrzeuge und sechs Personenwagen wurden auf der A2 blockiert, insgesamt 22 Personen aus den Fahrzeugen evakuiert.

Die Personenwagen können laut Huber nun gewendet und von der Strasse gebracht werden. So entsteht Platz für die Einsatzkräfte. Bei den Lastwagen ist ein Wenden nicht möglich.

In der Nacht auf Dienstag hatte sich mit dem Ende des Niederschlags die Lawinengefahr leicht entschärft. In den Gebieten, in welchen am Montag noch die höchste Lawinenstufe fünf galt, wurde diese auf die Stufe 4 gesetzt. Einige Ortschaften sind wieder zugänglich.

Die Lawinengefahr ist aber im Wallis, am nördlichen Alpenkamm und in weiten Teilen des Graubündens und im Bedretto TI mit Stufe vier immer noch gross, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung mitteilte. Grosse Lawinen seien noch möglich, allerdings nehme die spontane Lawinenaktivität ab.

Schweizweit gab es am Dienstagmorgen weitere Zugunterbrüche wegen Erdrutschen, so zum Beispiel im Simmental im Kanton Bern zwischen Zweisimmen und Spiez und in der Westschweiz zwischen Les Avants VD und Montbovon FR. Im Kanton Solothurn ist wegen einem Erdrutsch ein Zug entgleist. Verletzt wurde niemand. Auch am Dienstag werden schweizweit zahlreiche Zugstrecken wegen der Lawinengefahr nicht befahrbar sein.

Zudem sind mehrere Ortschaften weiter nicht per Bahn oder Strasse erreichbar. So bleibt Zermatt im Wallis voraussichtlich bis Dienstagabend von der Umwelt abgeschlossen, wie die Matterhorn Gotthard Bahn am Dienstagmorgen mitteilten. Dafür können gemäss der Website von Zermatt seit Vormittag Gäste mit dem Helikopter von Zermatt nach Stalden ausgeflogen werden.

Andere gesperrte Strecken konnten am Dienstag wieder geöffnet werden. Vor dem Mittag wurde bekannt gegeben, dass die Strecke zwischen Visp und Täsch am Nachmittag wieder freigegeben wird, so wie auch die Strasse von Stalden bis Saas Grund. Zudem konnte der Streckenunterbruch von Andermatt nach Göschenen behoben werden. Auch Elm im Glarnerland ist wieder erreichbar.

veröffentlicht: 23. Januar 2018 00:28
aktualisiert: 23. Januar 2018 12:21
Quelle: SDA

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