Schon Erstklässler sollen Programmieren

19.06.2016, 07:54 Uhr
· Online seit 19.06.2016, 07:52 Uhr
Tablets, Smartphones und Laptops - schon jetzt wissen die meisten Primarschüler, wie diese Gadgets zu benutzen sind. Die digitale Revolution ist längst in der Unterstufe angekommen und neu auch im Lehrplan. Das Programmieren wird zum Pflichtfach.
Lara Abderhalden
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Die Schweiz humpelt hinterher, was die Anpassung des Unterrichts ans digitale Zeitalter angeht. «Wenn wir jetzt nicht handeln, drehen sich die Verhältnisse bald um», sagt der Schweizer Professor Alexander Repenning der "Schweiz am Sonntag". China werde immer mehr zum Land der innovativen Ideen, während die Schweiz die digitale Revolution verpasse. Dazu soll es nicht kommen. «Wir haben die idealen Voraussetzungen, um weiterhin vorn mit dabei zu sein.»

Eine dieser Voraussetzungen ist das neue Lehrplanmodul «Medien und Informatik». Mit dem Lehrplan 21 wird das Programmieren an Primarschulen ein fester Bestandteil des Unterrichts. Insgesamt 80 Lektionen besuchen Fünft- und Sechstklässler im neuen Modul und lernen mit Computern umzugehen. Nebst dem Lösen einfacher Problemstellungen gehört auch das Umsetzen kleinerer Programme zu diesem neuen Fach.

Obwohl der Lehrplan 21 das Programmieren in der Primarschule vorsieht, ist es an den Kantonen, das Modul umzusetzen. Ob die einzelnen Kantone bereit sind, die nötigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, dies sei dahin gestellt. «Wir müssen einen flächendeckenden Unterricht garantieren», sagt der Geschäftsleiter der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz Christoph Mylaeus. Die Lehrpersonen müssen entsprechend geschult werden und es braucht die technische Infrastruktur.

Lernen die Schüler schon in der Primarschule mit Computerprogrammen umzugehen, haben sie bereits ein Vorwissen, welches in der Oberstufe mit dem Fach «Informatik» vertieft werden kann. Verschiedene Politiker fordern, das Modul «Informatik» in der Sekundarstufe zum Grundlagenfach zu befördern.

veröffentlicht: 19. Juni 2016 07:52
aktualisiert: 19. Juni 2016 07:54
Quelle: red

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