Schwarzgeld bessert Steuerkasse auf

18.01.2018, 15:08 Uhr
· Online seit 18.01.2018, 15:02 Uhr
Unverhoffter Geldsegen beim Steueramt in St.Gallen: Im letzten Jahr sind 1295 Selbstanzeigen eingegangen, doppelt so viele wie im Jahr 2016. 178 Millionen Franken Schwarzgeld stammen aus dem Liechtenstein.
Angela Mueller
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Wegen des Automatischen Informationsaustauschs zwischen der Schweiz und der EU und verschiedenen anderen Ländern haben offenbar so manche Steuerzahler im Kanton St.Gallen kalte Füsse bekommen - besonders jene mit Geld im Fürstentum Liechtenstein. Beim Steueramt sind letztes Jahr 1295 Selbstanzeigen eingegangen, dies führte zur absoluten Rekordzahl von 307 Millionen Franken gemeldetem Schwarzgeld. Allein aus Liechtenstein stammen 178 Millionen an Schwarzgeld. Den höchsten Betrag meldete eine Person, die 34 Millionen angab.

Mehreinnahmen von 10,5 Millionen Franken

Das ist die höchste Summe seit 2010 die Möglichkeit der Selbstanzeige eingeführt wurde. Zum Vergleich: 2016 waren es 583 Selbstanzeigen. Das nun offen gelegte Schwarzgeld wirkt sich positiv auf die Staatskasse aus: 2017 konnten zusätzliche Steuereinnahmen von 10,5 Millionen. Franken verbucht werden.

Felix Sager, Leiter des Steueramtes, erinnerte daran, dass im Kanton St. Gallen eine straflose Selbstanzeige möglich ist, solange die Hinterziehung keiner Steuerbehörde bekannt ist.

Möglichst bald Schwarzgeld melden

Die Datenlieferungen zum automatischen Informationsaustausch beginnen in den kommenden Monaten und sind je nach Land bis am 30. September abgeschlossen. «Wir raten, sich möglichst bald zu melden», sagt der Leiter des Steueramtes.

Aus dem Informationsaustausch erfahren die Behörden Namen, Adresse und die Anzahl der Konten im Ausland. Daraus lassen sich unter anderem Rückschlüsse ziehen, ob die Person im betreffenden Land auch ein Ferienhaus besitzt.

Ferienhäuschen in Italien

Die Meldungen von bisher in der Steuererklärung nicht angegebenen Liegenschaften sind noch nicht besonders zahlreich. Im letzten Jahr wurde Grundbesitz im Wert von knapp 19 Millionen Franken offen gelegt. Davon liegen 130 Liegenschaften - etwa die Hälfte - in Italien.

veröffentlicht: 18. Januar 2018 15:02
aktualisiert: 18. Januar 2018 15:08
Quelle: red.

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