Berufs-WM: Die Gewinner aus dem FM1-Land
Damit belegten die Schweizer in der Nationenwertung hinter China den zweiten Platz, wie die SwissSkills-Nationalmannschaft am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur sda mitteilte. Der Erfolg wurde als «historisch, überragend und überraschend» bezeichnet.
Keine besondere Vorbereitung
Die Konkurrenzsituation an den sogenannten WorldSkills habe sich im vergangenen Jahrzehnt laufend verschärft. «Immer mehr Nationen, insbesondere aus Asien und auch aus Südamerika, bereiten ihre jungen Berufsleute über mehrere Jahre sehr spezifisch auf die Anforderungen vor.»
Die Mitglieder des Schweizer Teams hingegen hätten alle eine normale Berufslehre absolviert und sich erst in den vergangenen Monaten - grösstenteils in der Freizeit - auf den Event eingestellt. Dass die jungen Schweizer Teilnehmer zu den Besten gehören, sei deshalb nicht erwartet worden.
«Beste Werbung für Bildungssystem»
Sie sei unglaublich stolz auf das ganze Team, liess sich Delegationsleiterin Christine Davatz in der Mitteilung zitieren. «Wir haben hier beste Werbung für unser Bildungssystem, aber auch ganz generell für die Leistungsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Schweiz gemacht.»
Wahrscheinlich habe sich für die Schweiz auch ausbezahlt, dass in vielen Berufen die Aufgabenstellungen im Vergleich zu den letzten WorldSkills-Austragungen erst sehr kurzfristig bekanntgegeben worden seien. «Es bevorteilt jene, die dank eines entsprechenden Bildungssystems ein breites Wissen und Können in ihrem Beruf erlernt haben.»
Nur Chinesen waren besser
Mit elf Goldmedaillen hat das Schweizer Team den bisherigen Bestwert aus dem Jahr 2003 - den Heim-WorldSkills in St.Gallen - um einen Titel verbessert. Nur die Chinesen überflügelten die Schweizer mit 15 Goldmedaillen.
Insgesamt waren 38 junge Schweizerinnen und Schweizer an die Berufsweltmeisterschaften in Abu Dhabi gereist. Sie massen sich in den vergangenen Tagen mit rund 1300 Teilnehmern aus 58 Ländern. Zu Beginn des Wettkampfs besuchte Nationalratspräsident Jürg Stahl die Delegation.
Erwartet wurden an den Berufsweltmeisterschaften rund 100'000 Besucherinnen und Besucher. 2018 sollen in Bern zum zweiten Mal die Schweizer Berufsmeisterschaften zentral stattfinden.
TVO-Beitrag zu den Gewinnern aus dem FM1-Land:
Alle Schweizer Medaillengewinner
Blau sind jene Gewinnerinnen und Gewinner markiert, die aus dem FM1-Land stammen.
Gold
Cédric Achermann, Altbüron LU, und Fabien Gyger, Spiez BE (Automatiker)
Manuel Allenspach, Gossau SG (IT/Software-Lösungen)
Marcel Wyss, Grindelwald BE (Sanitär und Heizungsinstallateur)
Emil von Wattenwyl, Kehrsatz BE (Webdesign und Development)
Beat Schranz*, Adelboden BE (Elektroinstallateur)
Simon Furrer, Gunzwil LU (Anlagenelektriker)
Sven Bürki, Lanzenneunforn TG (Möbelschreiner)
Tatjana Caviezel, Uetliburg SG (Restaurant-Service)
Irina Tuor, Breil/Brigels GR (Fachfrau Gesundheit)
Ramona Bolliger, Gontenschwil AG (Bäckerin-Konditorin-Confiseurin)
Adrian Krähenbühl, Niederösch BE (Bau- und Landmaschinenmechaniker)
Silber
Marco Michel, Kerns OW (Polymechaniker/Automation)
Heiko Zumbrunn, Wittinsburg BL (Carossier Spenglerei)
Jannic Schären, Gerzensee BE (Elektroniker)
Sandra Lüthi, Burgdorf BE (Dekorationsmalerin)
Florian Nock, Turbenthal ZH (Zimmermann)
Benjamin Räber, Herlisberg LU, und Nils Bucher, Sarnen OW (Landschaftsgärtner)
Bronze
Janine Bigler, Lenzburg AG (Drucktechnologin)
Fabio Holenstein, Bazenheid SG (Bauschreiner)
Maurus von Holzen, Dallenwil NW (Carrossier Lackiererei)
Spezialpreis
* Best of Nation: Beat Schranz gewinnt den Titel «Best of Nation». Er erzielte mit 767 Punkten die höchste Gesamtpunktzahl im Schweizer Team.