Junges Schweizer «Riesen»-Quartett

16.02.2017, 05:38 Uhr
· Online seit 16.02.2017, 04:00 Uhr
Bislang sechs Schweizerinnen haben im Riesenslalom der Frauen den WM-Titel gewonnen. Unwahrscheinlich, dass sich am Donnerstag in St. Moritz eine Nachfolgerin für die 2003 siegreiche Sonja Nef findet. Das Rennen gibt es ab 9.45 Uhr im Livestream auf FM1Today.
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Mit Lara Gut fehlt die mit Abstand beste Schweizer Riesenslalom-Fahrerin des Winters. Die Tessinerin, die sich letzten Freitag einen Kreuzbandriss zugezogen hat, stand in drei der sieben Saisonrennen in dieser Disziplin auf dem Podest. Neben Gut sorgte Simone Wild für die beste Platzierung in diesem Winter. Die Zürcher WM-Debütantin erreichte im Dezember in Sestriere als Siebente ihr Karriere-Bestresultat, dazu klassierte sie sich auch in den sechs weiteren Riesenslaloms immer in den Top 23.

Sie habe vor der Saison nicht unbedingt damit gerechnet, an der Heim-WM starten zu können, so Wild, die mit 23 Jahren älteste Fahrerin der vier Schweizerinnen ist. «Dafür freue ich mich nun umso mehr. Ich werde versuchen, das Rennen zu geniessen und die ganze Stimmung aufzusaugen.»

Junge Walliserinnen

Mit Mélanie Meillard und Camille Rast stehen zwei ganz junge Walliserinnen am Start. Wie Wild erreichte Meillard ihr bestes Riesenslalom-Resultat in Sestriere. Sie wurde dort Zehnte. «Anfang Saison ging alles schnell. Viele wollten etwas von mir, ich musste einige Interviews geben», so die jüngere Schwester von Loïc Meillard. Doch mittlerweile habe sie sich an den Rummel gewöhnt. In den Rennen - sie bestreitet neben dem Riesenslalom auch den Slalom - will die 18-Jährige so keck wie bis anhin fahren und «den Spitzenfahrerinnen möglich nahe kommen».

Die noch ein Jahr jüngere Rast brachte sich erst Ende Januar in Kronplatz mit ihrem 9. Rang für die WM-Selektion ins Spiel. «Ich gebe mein Bestes und hoffe, dass ich nach dem ersten Lauf in den Top 30 bin. Danach schaue ich weiter.» Am Dienstag gab sie im Team-Wettkampf ihr WM-Debüt. «Leider hat es mit der Medaille nicht geklappt. Aber ich bin ja noch jung.»

Worley klare Favoritin

Jasmina Suter, eine weitere WM-Debütantin, vervollständigt das Swiss-Ski-Quartett. Die Schwyzerin war ursprünglich gar nicht für die Heim-WM aufgeboten. Doch die 21-jährige Junioren-Weltmeisterin rutschte nach Guts Verletzung nach. «Das Ganze kam sehr überraschend. Ich hätte nie mit einem Aufgebot gerechnet», sagt Suter, die in diesem Winter in drei Einsätzen ohne Weltcup-Punkte geblieben war.

Die Favoritin auf Gold kommt aus Frankreich. Tessa Worley hat drei Riesenslaloms in diesem Winter für sich entschieden, in drei weiteren klassierte sie sich als Zweite. Dazu kommt, dass die 27-jährige Riesenslalom-Weltmeisterin von 2013 am Dienstag zusammen mit ihren Landsleuten Alexis Pinturault, Mathieu Faivre und Adeline Baud-Mugnier im Team-Wettbewerb triumphierte.

Eine vergleichbare Konstanz wie Worley schaffte einzig Mikaela Shiffrin. Die Slalom-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin aus den USA ist auch die einzige Fahrerin, die die Französin noch am Gewinn der kleinen Kristallkugel hindern kann. Neben diesem Duo errang ein halbes Dutzend weiterer Fahrerinnen zumindest eine Top-3-Platzierung.

veröffentlicht: 16. Februar 2017 04:00
aktualisiert: 16. Februar 2017 05:38
Quelle: SDA

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