Schweizer verlieren in Portugal und müssen ins Playoff

10.10.2017, 23:10 Uhr
· Online seit 10.10.2017, 22:35 Uhr
Die Schweiz muss im Kampf um das Ticket für die WM 2018 in Russland ins Playoff. Portugal fing den bis dahin makellosen Leader der Gruppe B mit einem 2:0 im Direktduell noch vom 1. Rang ab. Die entscheidende Szene spielte sich in der 41.
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Minute ab und gipfelte in einem unglücklichen Eigentor von Johan Djourou. Nach einer scharfen Flanke von Eliseu lenkte Goalie Yann Sommer den Ball genau an den rechten Fuss von Innenverteidiger Djourou. In der 57. Minute erhöhte André Silva mit seinem zehnten Qualifikations-Treffer auf 2:0.

Europameister Portugal sorgte damit bei letzter Gelegenheit für eine Umkehr im Zweikampf um das direkte WM-Ticket in der Gruppe B und nimmt im kommenden Sommer zum fünften Mal in Folge und zum siebten Mal überhaupt an einer WM-Endrunde teil. Der Schweiz bleibt trotz starker Qualifikation mit neun Siegen aus neun Spielen bis zum Showdown im Estadio da Luz nur Platz 2. Die 27 Punkte hätten in fünf der acht weiteren Gruppen zum Sieg gereicht.

Via Playoff gegen einen anderen europäischen Gruppenzweiten kann sich das Team von Vladimir Petkovic zwischen dem 9. und dem 14. November aber doch noch für die WM in Russland qualifizieren. Als aktuelle Nummer 7 im FIFA-Ranking ist die Schweiz in den Playoffs der besten acht Gruppenzweiten gesetzt. Mögliche Gegner sind Nordirland (20.), Schweden (23.), Irland (34.) oder Griechenland (47.).

Es sind allesamt Mannschaften, gegen die die Schweiz favorisiert ist, gegen die aber jeder Ausgang denkbar ist. Nordirland und Irland erreichten im Vorjahr an der EM die Achtelfinals, die Defensivspezialisten aus Griechenland agierten in der Qualifikation wieder stabil, und Schweden mit dem europaweit begehrten Leipzig-Akteur Emil Forsberg verfügt über die bekanntesten Namen. Die Auslosung der Paarungen findet am 17. Oktober am FIFA-Hauptsitz in Zürich statt.

Bis zum kursweisenden ersten Treffer der Partie waren die Portugiesen zwar bestimmend, kamen aber kaum gefährlich in die Nähe des Schweizer Tors. Bei einem satten Schuss von João Moutinho aus halbspitzem Winkel war Yann Sommer nach einer halben Stunde mit den Armen zur Stelle.

In der Defensive agierten die Schweizer lange solide. Den gefürchtetsten Gegenspieler hatten sie bis zuletzt im Griff. Es war nicht Cristiano Ronaldo, der die entscheidenden Impulse setzte, sondern das Kollektiv. Die Flanke vor dem ersten Treffer kam von Eliseu. Zum 2:0 führte in der Entstehung eine herrliche Kombination ohne aktiven Einfluss von Ronaldo, nach welcher Bernardo Silva den Ball dem Torschützen Adrien Silva mustergültig auflegte. Ronaldo musste Robert Lewandowski damit im Kampf um den Torrekord in einer WM-Qualifikation den Vortritt lassen. Der Pole setzte sich im Fernduell der beiden Stürmerstars mit 16:15 Toren durch.

Der Schweiz gelang es nach dem 0:1 nicht, in der Offensive die nötige Durchschlagskraft zu entwickeln. In erster Linie lag das aber am Gegner, der von den letzten 29 Pflichtspielen nur eines (gegen die Schweiz) verloren hat und mit der Führung im Rücken entsprechend seines Renommées auftrat: perfekt organisiert und defensiv grundsolide.

Portugal - Schweiz 2:0 (1:0)

Estadio da Luz, Lissabon. - 61'566 Zuschauer. - SR Cakir (TUR). - Tore: 41. Djourou (Eigentor) 1:0. 57. André Silva (Bernardo Silva) 2:0.

Portugal: Rui Patricio; Cédric, Pepe, José Fonte, Eliseu (68. Antunes); William Carvalho; Bernardo Silva, João Mario (91. Danilo), Moutinho; André Silva (75. André Gomes), Cristiano Ronaldo.

Schweiz: Sommer; Lichtsteiner, Schär, Djourou, Rodriguez; Freuler (46. Zakaria), Xhaka; Shaqiri, Dzemaili (66. Zuber), Mehmedi (66. Embolo); Seferovic.

Bemerkungen: Schweiz ohne Behrami, Gelson Fernandes und Edimilson Fernandes (alle verletzt). Verwarnungen: 27. Freuler (Handspiel). 41. Eliseu (Foul). 70. Zakaria (Foul).

Am Dienstag: Portugal - Schweiz 2:0 (1:0). Ungarn - Färöer 1:0 (0:0). Lettland - Andorra 4:0 (2:0).

Schlussrangliste: 1. Portugal 10/27 (32:4)*. 2. Schweiz 10/27 (23:7)**. 3. Ungarn 10/13 (14:14). 4. Färöer 10/9 (4:16). 5. Lettland 10/7 (7:18). 6. Andorra 10/4 (2:23).

* = an der WM, ** = im Playoff

veröffentlicht: 10. Oktober 2017 22:35
aktualisiert: 10. Oktober 2017 23:10
Quelle: SDA

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