Umweltschützer wehren sich gegen Ausbau von Skigebieten

13.10.2016, 07:56 Uhr
· Online seit 13.10.2016, 07:03 Uhr
Der Ausbau der Skigebiete würde dazu führen, dass die Landschaften zerstört würden. Zudem wäre die Investition nicht nachhaltig, da die Schneefallgrenze in den nächsten Jahren stark steigen wird und man auch in den Bergen nicht mehr sicher mit Schnee rechnen kann.
Fabienne Engbers
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In Samnaun soll ein Naturschutzgebiet für vier neue Bahnen weichen, Scuol möchte gar ein neues Tal erschliessen und sich auf lange Sicht mit dem Skigebiet Ischgl verbinden. Eine solche Bahn würde über die nationale Moorlandschaft Val Fenga führen.

Naturschutzverbände wehren sich

Die Umweltverbände WWF Graubünden, Pro Natura, Mountain Wilderness und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz haben nun ein Schreiben veröffentlicht, das die Bauvorhaben kritisiert. Das berichtet die Südostschweiz. In diesem Schreiben fordern die Umweltschützer die Bündner Regierung dazu auf, einen wegweisenden Entscheid zu fällen und die beiden Ausbauvorhaben nicht zu bewilligen.

Ausbau der Skigebiete macht keinen Sinn

Im Extremfall seien die Schneeverhältnisse in knapp hundert Jahren auf 3000 m.ü.M so wie sie  heute auf 1400 m.ü.M seien. Der Ausbau von Skigebieten sei wegen der Schneeunsicherheit nicht zukunftsorientiert, argumentieren die Umweltverbände. Zusätzlich sei die Produktion von Kunstschnee energietechnisch nicht tragbar und der starke Franken drücke auf die Nachfrage in den Schweizer Skigebieten.

Naturschutzgebiete müssten weichen

Sowohl in Samnaun, als auch in Scuol müssten Naturschutzgebiete unter dem Bau der neuen Skigebiete leiden. In Samnaun würde das regionale Landshaftsschutzgebiet Ravaischer Salaas aufgehoben werden und 80 Hektare Land müssten im regionalen Richtplan als Skipisten aufgenommen werden. In Scuol sollen zwei neue Bahnen auf dem Piz Champatsch und dem Piz Soèr entstehen. Langfristig möchte Scuol eine Verbindung zum Skigebiet Ischgl aufbauen. Dadurch wäre eine Moorlandschaft gefährdet.

Sollen Skigebiete gebaut werden dürfen, auch wenn dadurch Naturschutzgebiete zerstört werden?


veröffentlicht: 13. Oktober 2016 07:03
aktualisiert: 13. Oktober 2016 07:56
Quelle: enf

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