Segelflieger kommt Business-Jet zu nahe

20.11.2017, 13:40 Uhr
· Online seit 20.11.2017, 12:25 Uhr
Rund um den Flughafen Altenrhein herrscht in der Regel kein dichter Flugverkehr. Umso erstaunter war ein Pilot eines Business-Jets, als ihm ein Segelflieger gefährlich nahe kam. Nun muss die Sicherheit des Luftraums überprüft werden.
Angela Mueller
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Der portugiesische Business-Jet des Typs Dassault, Falcon, flog am Sonntag, 15. Oktober, von München den Flughafen St.Gallen-Altenrhein an. Südwestlich von Amriswil sichtet der Pilot unerwartet auf der Anflugbahn ein Segelflugzeug. Das Gleitflugzeug des Typ Arcus mit einer Spannweite von 20 Metern war in Amlikon gestartet und gehört zur Segelfluggruppe Cumulus. Nun untersucht die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST den Vorfall.

Auf der Höhe von 1500 Metern

«Der Pilot war irritiert, dass dieses Flugzeug unerwartet in seine Nähe kam, es bestand jedoch keine Gefahr, er musste weder ein Ausweichmanöver einleiten, noch sonst etwas unternehmen», sagt Martin Pohl, Untersuchungsleiter bei der SUST. Wie nahe sich die beiden Flugzeuge genau gekommen sind, ist noch Gegenstand der Untersuchung. Der Zwischenfall erreignete sich auf der der Höhe von rund 1500 Meter, was der üblichen Anflughöhe auf den Flughafen Altenrhein entspricht.

Potentielle Gefahr für Flugzeuge

Für das SUST ist die Situation grundsätzlich gefährlich: «Wenn zwei Flugzeuge im gleichen Luftraum erst voneinander wissen, wenn sie sich sehen, macht uns das hellhörig.» Die SUST wertet nun die Navigationssysteme der beiden betroffenen Flugzeuge aus und spricht mit den Piloten. Ist die Untersuchung abgeschlossen, wird die SUST Massnahmen vorschlagen, wie die potentielle Gefahr behoben werden kann.«Diese können von einem Einbau bestimmter Geräte in den Flugzeugen bis hin zur Änderung des Luftraums gehen.»

Seltener Vorfall im Flugraum St.Gallen

«Von so einem Vorfall habe ich in den letzten fünf Jahren noch nie etwas gehört», sagt Thomas Mary, Sprecher des Flughafens St.Gallen-Altenrhein. Allerdings wird der Flughafen jeweils nicht offiziell von der SUST benachrichtigt. «Wir erfahren von solchen Geschehnissen nur aus den Medien. In der Regel ist aber vor allem der Flughafen Zürich betroffen.»

So sieht es aus, wenn eine Dassault Falcon startet. Ein solches Flugzeug war in den Fall involviert:

veröffentlicht: 20. November 2017 12:25
aktualisiert: 20. November 2017 13:40

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