Was bringen Testspiele?

29.03.2016, 14:33 Uhr
· Online seit 29.03.2016, 13:45 Uhr
Nach der 0:1 Pleite gegen Irland ist die Schweizer Nationalmannschaft zum Nachsitzen aufgeboten. Auf der Traktandenliste steht heute Bosnien-Herzegowina (20.30 Uhr im Letzigrund - bei uns im Liveticker). Das sind die grössten Baustellen in der Nati.
Fabrizio Bonazza
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Deutschland verliert gegen England mit 2:3, Spanien kommt gegen Italien mit einem blauen Auge davon, Portugal verliert mit Cristiano Ronaldo gegen Bulgarien und die Schweiz verliert gegen Irland. Die Wichtigkeit der Testspiele ist schwer einschätzbar. Fest steht: Die Schweiz muss vieles nachholen, wenn sie an der EM in Frankreich die Vorrunde überstehen will.

Segen oder Schwachsinn?

Viele sind sich einig – Testspiele sind Schwachsinn. Die umgekehrte Psychologie zeigt jedoch – die Schweiz wäre ohne diese Spiele aufgeschmissen. Mit einer Leistung wie gegen Irland wäre der Auftakt gegen Albanien nicht gelungen. Irland stand teilweise mit sechs Zweitligisten auf dem Platz. Deshalb – Petkovic darf sich über die kommenden Testspiele glücklich schätzen.

Das Enigma des Kapitäns

Inler sah den Wechsel zu Leicester City als Segen, Claudio Ranieri liess ihn in diesem Jahr noch nicht einmal den Rasen beschnuppern. Dies verleitete Nati-Trainer Petkovic zur Notmassnahme: Inler ist bei den Freundschaftsspielen nicht dabei. Gegen Irland trug Valon Behrami die Binde, konnte aber keine Leaderqualitäten zeigen. Da er nun gegen Bosnien-Herzegowina verletzungsbedingt ausfällt, weiss man nicht, wer die Kapitänbinde tragen wird.

Das Rätsel des Spielsystems

Zumal vorab: Die Schweiz stand gegen Irland ohne Stephan Lichtsteiner und Xherdan Shaqiri auf dem Platz (beide verletzt). Stattdessen gab Petkovic Spielern wie Lang, Tarashaj, Steffen und Fernandes die Chance, sich zu zeigen. Trotzdem sollte es auch mit diesen Akteuren möglich sein, einen Gegner wie Irland zu schlagen. Das 4-2-3-1 System, wie es Ottmar Hitzfeld benutzte, scheint auch Petkovic zu gefallen.

Offensive Harmlosigkeit

Mit dem ausgefallenen Josip Drmic bleiben Petkovic noch Haris Seferovic und Renato Steffen für den Mittelsturm. Eine grosse Auswahl hat der Nati-Trainer nicht. Wie jeder Mittelstürmer ist Seferovic auf die drei offensiven Mittelfeldspieler angewiesen. Fehlt Shaqiri, fehlt die nötige Qualität nach vorne.

Der Walzer der Torhüter

Mit drei Torhütern aus der Bundesliga ist die Schweizer Nati zwischen den Pfosten bestens besetzt. Viele fragen sich, weshalb Yann Sommer den Vortritt gegenüber Roman Bürki bekommt. Heute soll sich dies ändern: Bürki muss gegen Bosnien-Herzegowina zeigen, dass er der formstärkere Torhüter ist, um Sommer in der Hierarchie zu überholen.

 

veröffentlicht: 29. März 2016 13:45
aktualisiert: 29. März 2016 14:33

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