Seit Jahren auf zwei Rädern durch Europa
Dumitrache kommt aus Rumänien und hat sich 2008 auf den Sattel geschwungen, um durch Europa zu fahren und in der Hoffnung, einen Job zu ergattern. Zuhause hat er drei Kinder. Er war schon in vielen Ländern und deren Städten.
Holland, Belgien, Deutschland, Italien, Norwegen, Portugal, Frankreich und nun in der Schweiz. «Ich finde es sehr schön hier. Ich möchte so viel wie möglich sehen. Nach Genf, Zürich und ins Tessin fahre ich sicher noch», sagt Dumitrache.
Sein Leben spielt sich auf zwei Rädern und im Zelt ab. Viel mehr würde nicht auf sein Velo passen. Pfannen, Zelt, Schlafsack und diverse Gepäckstücke stellen seinen Besitz dar. Hinten am Fahrrad sind die Fahnen der Länder befestigt, in denen er bereits war.
«Er hat Hilfe gebraucht»
Schon vor zwei Wochen war Costel Dumitrache zu Besuch in St.Gallen, nun ist er erneut da. Er ist mit einem Mann unterwegs, der ihm den Weg zur «Veloflicki» zeigt. Seine Kette ist kaputt und ohne eine neue kann er nicht weiterfahren.
«Ich habe ihn vor zwei Wochen kennengelernt und da brauchte er Hilfe. Sein Fahrrad war nicht im besten Zustand. Ich schenkte ihm ein Vorderrad und eine neue Bremse. Ich kam mit ihm ins Gespräch da ich selbst Velofahrer bin», sagt sein Begleiter.
«Viele Menschen haben mir schon geholfen»
Dumitraches Hände sind schwarz vom Kettenöl, sein Gesicht braun gebrannt. Oftmals hilft er in Gärten aus oder bietet seine Arbeit als Maler an, um ein wenig Geld zu verdienen. «Viele Menschen haben mir auf meiner Reise schon geholfen. Ich darf hin und wieder bei Leuten duschen, bekomme etwas zu essen oder neue Teile für mein Fahrrad. Das ist toll», sagt er.
Dumitrache, der Mann, der seit fast neun Jahren auf dem Fahrrad durch Europa zieht, meist im Zelt schläft und sich mit Gelegenheitsarbeit über Wasser hält. Wie lange er noch mit seinem Fahrrad unterwegs sein wird, ist nicht ganz klar, genau so wenig, wie sein nächstes Ziel.