So kommst du völlig talentfrei zu Olympia
Sie kurvt die Halfpipe herunter, als wäre sie eine Skipiste. Oben am Rand springt sie kurz ab. Man sieht ihr an, dass es ihr einziges Ziel ist, nicht hinzufallen. Am Schluss holt sie mit 31,4, von maximal 200 Punkten, den letzten Platz. Elizabeth Swaney ist enttäuscht, wie die Harvard-Studentin im Interview sagt. «Ich habe einige Jahre daran gearbeitet, so weit zu kommen», sagt sie gegenüber ORF. Trotzdem hat sie ihr Ziel erreicht: Eine Teilnahme an den Olympischen Spielen im Freestyle-Sport.
Mit 25 zum ersten Mal auf Skiern gestanden. ⛷
— Eurosport DE (@Eurosport_DE) February 19, 2018
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Qualifikation durchs Hintertürchen
Doch, wie schafft es eine solche Athletin an die Olympischen Spiele? Sie benötigte dafür konstante Platzierungen in den Top 30. Dies schaffte sie dadurch, dass sie die Halfpipe in Weltcup-Rennen immer fehlerfrei hinab fuhr. Ausserdem nahm sie beispielsweise an einem Rennen in China teil, während die Top-Athletinnen durch die USA tourten. Da erreichte die Ungarin gar den 13. Platz - von insgesamt 15 Teilnehmerinnen.
Die 33-Jährige hat in Harvard studiert und bereits für die kalifornische Gouverneurswahl gegen Arnold Schwarzenegger kandidiert. Dass sie an die Olympischen Spiele fahren konnte, verdankt sie ihrem Vater und einem Crowdfunding. Der Vater besitzt die ungarische Staatsbürgerschaft, so konnte Swaney für eine andere Nation als die USA starten. Das Crowdfunding sorgte für das nötige Geld.
Kommentator: «Ist das wirklich nötig?»
Wenig erfreut über den Lauf von Elizabeth Swaney war der ungarische Kommentator. «Ist es wirklich notwendig, dass eine Sportlerin mit solchen Kenntnissen Ungarn bei den Olympischen Spielen vertritt?», fragte er sich. Ganz gegensätzlich reagierten die Konkurrentinnen Swaneys. Die Erstplatzierte nach der Qualifikation und Titelverteidigerin Cassie Sharpe: «Wenn sie Zeit und Mühen investiert hat, um hierher zu kommen, dann hat sie es genauso verdient, hier zu sein, wie ich», zitiert sie das ORF.