So sparen Ronaldo und Co. Steuern

03.12.2016, 07:55 Uhr
· Online seit 03.12.2016, 07:53 Uhr
Cristiano Ronaldo soll über Jahre seine Einnahmen aus Werbeverträgen über eine Briefkastenfirma verwaltet haben. Er war offenbar nicht der einzige Fussballer, der im grossen Stil Steuertricks nutze. Dabei geht es auch um ein Schweizer Bankkonto.
René Rödiger
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Es sind harte Vorwürfe. Ein Journalisten-Team aus der ganzen Welt hat über Monate Originalverträge mit geheimen Nebenabsprachen, Mails und sonstige Dokumente über Fussballstars ausgewertet. Die Daten wurden den Reportern von einer Enthüllungsplattform zugespielt. Die Journalisten schreiben, dass Cristiano Ronaldo und viele weitere Fussballstars Steuern «gespart» hätten.

Über die kommenden Wochen wollen die Journalisten immer wieder neue Geschichten zu diesen Fussballern bringen, mit Ronaldo eröffnen sie die Serie.

Werbeeinnahmen fast steuerfrei

So soll Cristiano Ronaldo bis vor Kurzem auf den British Virgin Islands eine Briefkastenfirma genutzt haben, um seine riesigen Werbeeinnahmen zu verwalten. Wie bereits spätestens seit den Panama Leaks überall bekannt, bezahlt man mit diesen Briefkastenfirmen kaum Steuern.

Das mag nicht wirklich moralisch sein, illegal war es jedenfalls nicht. Schliesslich gibt es laut «Spiegel» im spanischen Steuerrecht dazu eine Sonderregelung. Wie das deutsche Magazin schreibt, hätten die Ronaldo-Berater allerdings in internen Mails geschrieben, dass sie sich grosse Sorgen machten, die Behörden könnten «sensiblen Informationen» über die Briefkastenfirma auf die Spur kommen.

Spur führt in die Schweiz

2014 endete das Steuerprivileg des mehrmaligen Weltfussballers und ab hier führt die Spur in die Schweiz. Ronaldo verkaufte seine Werberechte bis ins Jahr 2020 an zwei weitere Briefkastenfirmen und bunkerte den Erlös aus diesem Geschäft, immerhin 75 Millionen Euro, auf seinem Schweizer Bankkonto. Damit er diese Summe wiederum kaum versteuern musste, landete die Buchung im Steuerjahr 2014.

Die Anwälte des Portugiesen sagen gegenüber dem Journalisten-Team, dass gegen Ronaldo eine Steuerprüfung in Spanien laufe. «Man gehe davon aus, dass die Behörden keine Beanstandungen hätten», zitiert der «Spiegel».

veröffentlicht: 3. Dezember 2016 07:53
aktualisiert: 3. Dezember 2016 07:55

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