«Solche Warnungen schaden mehr»
«Achtung! Pädophiler Bastard in St.Gallen unterwegs!», heisst es auf Facebook. Die Polizei sei bereits informiert worden und es sei auch schon eine Anzeige eingegangen. Roman Dobler, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft St.Gallen, kann sich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht zu diesem Fall äussern. Er sagt: «Solche Warnungen oder private Fahndungsaufrufe gibt es leider immer wieder.»
Die Staatsanwaltschaft gehe der Anzeige nach. «In der Regel schaden öffentliche Warnungen jedoch mehr», sagt Dobler. Dadurch würden auch die mutmasslichen Täter gewarnt und die Ermittlungen behindert. Ausserdem schüren diese Meldungen von Privatpersonen Generalverdächte und verleiten zu Selbstjustiz. So kommentiert bereits schon jemand beim aktuellen Fall: «Lass uns auf die Suche nach diesem Mann gehen.» Und: «Lieber mich statt die Polizei informieren...»