Sperma-Prozess wird vertagt

01.06.2017, 15:58 Uhr
· Online seit 01.06.2017, 15:58 Uhr
Eine Frau, die bei der Befruchtung vertauscht worden war, klagte vor dem Landesgericht Feldkirch. Heute stand sie erstmals Vertretern des Fortpflanzungsmediziners gegenüber.
René Rödiger
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Im Mai wandte sich die 26-jährige Schweizerin aus Arbon in Vorarlberg in einer Pressekonferenz an die Medien. Sie wisse, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern seien. Doch sie will ihre genetischen Eltern finden. Gezeugt wurde sie in einem Ambulatorium für künstliche Fortpflanzung. Heute ist das IVF-Zentrum des Mediziners Herbert Zech mit 40 Mitarbeitern eines der anerkanntesten Institute. Damals muss es allerdings eine Verwechslung gegeben haben. Zwar liegt ein Haftungsanerkenntnis des Mediziners vor, in der ersten Verhandlung heute am Landesgericht Feldkirch wurde dieses allerdings von dessen Rechtsanwalt Michael Konzett relativiert. «Wir bedauern diesen Fehler, wenn es unser Fehler war», meint der Rechtsvertreter und betont, dass es hierfür keinerlei Beweise gäbe.

Die Klägerin und deren Rechtsvertreter sind erstaunt. «Aber es gibt ja nur zwei Möglichkeiten, entweder fand bei Zech die Verwechslung statt oder im Krankenhaus», hakt auch die Richterin nach. «Nein - es gibt noch etwas anderes, aber wir haben auch unsere Geheimnisse», hält sich der Beklagtenvertreter noch bedeckt. Zehn Personen werden notiert, sie sollen als Zeugen oder Parteien einvernommen werden. Im Juli geht der Prozess dann voraussichtlich weiter.

(Christiane Eckert)

veröffentlicht: 1. Juni 2017 15:58
aktualisiert: 1. Juni 2017 15:58

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