St.Galler Glühbirne vertreibt Einbrecher
herkömmlichen mechanischen Zeitschaltuhren.
Doppelt so viel Geld wie benötigt
Die Idee für die intelligente Glühbirne der Zukunft entwickelten Studenten und Doktoranden am Bosch IoT Lab der Universität St.Gallen. Nun haben sie auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter schon über 100'000 Franken für ihr Projekt gesammelt – doppelt so viel Geld wie benötigt. Die Leuchte soll unter dem Namen ComfyLight auf den Markt kommen, zu einem stolzen Einführungspreis von ca. 140 Franken das Stück.
So funktioniert das Ding
Dafür ist auch einiges in die Glühbirne eingebaut: Sie speichert per WLAN die Daten, die sie per Bewegungssensor misst. ComfyLight-Mitgründer Marcus Köhler erklärt: «Was technisch klingt, funktioniert ganz einfach mit einem so genannten Mikrowellensensor, den man beispielsweise von den Einkaufstüren in der Migros kennt.»
Dieser Sensor erkennt Bewegungen und schaltet das Licht ein, sobald eine autorisierte Person den Raum betritt. Schleicht sich jedoch ein Einbrecher ins verlassene Haus, werden die Bewohner sofort per App informiert. Ausserdem beginnen alle Lampen im Haus zu blinken wie in einer Disco.
Letzte Tests mit dem Bürohund
Momentan laufen noch die letzten Tests der intelligenten Glühbirne, wobei auch der Bürohund von Comfylight eine wichtige Rolle spielt. Marcus Köhler erklärt: «Wir haben einen Hund, der ungefähr 10 Kilo wiegt. Bei ihm geht der Einbruchalarm nicht los. Auch kleine Katzen sollten kein Problem sein.» Erst einen 40 Kilo schweren Hund könne die Lampe nicht mehr vom Menschen unterscheiden.
Bei Entwicklung knapp an Unfall vorbeigeschrammt
Bald geht die Lampe in Serienproduktion. Die Prototypen der Glühbirne hat Marcus Köhler aber noch selbst zusammengelötet. Zu dieser Zeit habe es eine Präsentation an der Universität St.Gallen gegeben, bei der die Lampe über einem Tisch hing, an dem Leute sassen. Gegen Ende des Meetings sei ein Mann, der direkt unter der Lampe sass, bereits etwas zurückgerutscht.
Köhler erinnert sich: «Kurz nachdem die Präsentation fertig war, fiel die Lampe auseinander und ein ungefähr 500 Gramm schweres Metallteil fiel aus zwei Metern Höhe herunter.»Mittlerweile ist die intelligente Glühbirne aber nicht nur für Hunde sicher, sondern auch für Menschen. Im April soll ComfyLight auf den Markt kommen.