Stadt will ihre Parkhäuser überwachen

· Online seit 30.05.2017, 14:32 Uhr
Was in privaten Tiefgaragen in der Stadt St.Gallen bereits gang und gäbe ist, soll nun auch in den städtischen Parkhäusern einziehen - die Videoüberwachung. Die Erlassung eines Reglements wurde dem Stadtparlament bereits beantragt. Die Kameras sollen den Besuchern der Parkhäuser Sicherheit vermitteln.
Fabienne Engbers
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Die beiden Parkgaragen unter dem Rathaus und der Kreuzbleiche sind in städtischem Besitz. Der Stadtrat möchte nun die beiden Parkhäuser mit Kameras überwachen, schreibt das St.Galler Tagblatt. Dafür hat er dem Parlament beantragt, ein Reglement zu erlassen.

Vandalen und Drogensüchtige fern halten

Der Stadtrat beabsichtigt dabei, Vandalenakten und Drogenkonsum entgegenzuwirken. In den Parkhäusern sollen Videokameras und Kontaktsäulen installiert werden. Wird der Knopf einer solchen Kontaktsäule gedrückt, wird eine Verbindung zur Einsatzzentrale der Stadtpolizei St.Gallen hergestellt. Gleichzeitig wird die Polizei auch live die Bilder der Kamera einsehen können. So sollen sich Besucher des Parkhauses sicherer fühlen.

«Die zwei Parkhäuser der Stadt sind zurzeit praktisch die einzigen, die noch nicht videoüberwacht sind», sagt Stadtrat Nino Cozzio. Heutzutage sei es Standard, dass ein Parkhaus überwacht sei, daher glaubt Cozzio auch nicht, dass die Abstimmung im Parlament zu Diskussionen führen wird.

Videomaterial nur auf Begehren der Staatsanwaltschaft

Das Videomaterial der Kameras soll hundert Tage bei der Stadt aufbewahrt werden, danach wird es gelöscht. So soll der Datenschutz und die Datensicherheit eingehalten werden. Ausserdem werde das Videomaterial laut Reglement nur angeschaut, wenn die Staatsanwaltschaft dieses aufgrund eines Verfahrens beantragt, oder wenn eine besondere Gefahr besteht.

Private Parkhäuser haben schon lange Kameras

In den Parkhäusern, die von der Cityparking St.Gallen AG betrieben werden, ist die Überwachung durch Personal und Videokameras bereits seit Längerem etabliert. «Die Überwachung hat sich bewährt, vor allem bei Schadensfällen», sagt Matthias Leuzinger, Geschäftsführer Cityparking gegenüber FM1Today. Ausserdem würden sich die Leute sicherer fühlen, wenn sie wissen, dass das Parkhaus überwacht werde.

Mit dem Datenschutz hat die Cityparking AG noch keine Probleme gehabt. «Dass das Parkhaus videoüberwacht ist, ist aussen angeschrieben. Dann kann der Kunde immer noch entscheiden, ob er das Angebot in Anspruch nimmt oder ob er nicht im Parkhaus parkieren will», sagt Matthias Leuzinger.

Kostenpunkt ist noch nicht klar

Wie viel die Überwachung der beiden Parkhäuser die Stadt St.Gallen kosten wird, ist zurzeit noch unklar. Robert Mathis, Verkaufsleiter bei der Frey + cie Sicherheitstechnik AG rechnet mit rund 10'000 bis 15'000 Franken für ein einfaches Überwachungssystem mit vier Kameras. Die Kontaktsäulen sind dabei nicht eingerechnet. Der Stadtrat will sich kostentechnisch noch nicht festlegen. «Zuerst brauchen wir die gesetzliche Grundlage, bevor wir die Details der Installation angehen können», sagt Cozzio.

Die gesetzliche Grundlage muss das Parlament annehmen. Das Reglement untersteht ausserdem dem fakultativen Referendum. Wird das Reglement angenommen, wird zuerst das Rathaus-Parking mit Videokameras ausgestattet, bevor auch im Parkhaus in der Kreuzbleiche Videokameras installiert werden. In nächster Zeit soll das Parkhaus in der Kreuzbleiche saniert werden. Während den Umbauarbeiten könnte die Videoüberwachung direkt miteingebaut werden.

veröffentlicht: 30. Mai 2017 14:32
aktualisiert: 30. Mai 2017 14:32
Quelle: enf

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