Steigende Terror-Angst in der Ostschweiz
Die falsche Handgranate im Gallusmarkt und der herrenlose Koffer vor dem Sozialamt im Januar und am Donnerstag nun die Bombenwarnung im St.Galler Neumarkt: In der Ostschweiz haben in den vergangenen Monaten gleich mehrere Fehlalarme für Polizei-Grosseinsätze gesorgt.
Bei Verdacht reagieren
«Die Leute sind in Bezug auf mögliche Gefahren sensibler geworden. Man sieht ja, was in der Welt passiert», sagt Gian Andrea Rezzoli, Mediensprecher der St.Galler Kantonspolizei. Aber falsch sei das Verhalten der Menschen nicht, auf mögliche Gefahren zu reagieren. «Wenn jemand etwas Verdächtiges beobachtet, soll er sofort der Polizei anrufen. Wir haben die richtigen Mittel, entsprechend zu handeln.»
Die Polizei passt ihr Dispositiv jeweils der Sicherheitslage an. «Wenn beispielsweise die Einbrüche zunehmen, patrouillieren wir mehr», sagt Rezzoli.
Studie bestätigt Angst vor Terror
Die nationale Studie der ETH «Sicherheit 2016» zeigt nun, dass die Ostschweizer nicht die einzigen sind, die sensibler reagieren. Dreiviertel der Schweizer schätzen die weltpolitische Lage in den nächsten fünf Jahren pessimistisch ein. 2015 waren es erst 53 Prozent. Dies sei der tiefste Wert, seit die Studie 1986 zum ersten Mal erschien, sagt Studienautor Tibor Szvircsev zum Blick.
Trotzdem fühlen sich laut Studie 86 Prozent der Schweizer im eigenen Land sicher. Vor allem Schreckensmeldungen vom syrischen Bürgerkrieg und die Terroranschläge von Paris und Brüssel, bei welchen über 160 Menschen starben, verunsichern die Schweizer.