Stirbt Jungjäger wegen altem Fluch?
Letzten Samstag schoss der Ilanzer Mathis Schnider eine weisse Gämse. «Vor dem Schuss habe ich etwas gezögert, weil ich wusste, dass weisse Gämsen selten sind», sagt Schnider gegenüber der "Südostschweiz".
Schnider hat Fluch über sich gebracht
Was der 20-jährige Jungjäger zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Er brachte damit einen Fluch über sich und wird innerhalb eines Jahres sterben. Das zumindest besagt eine alte Legende. Als Beispiel gilt das Schicksal des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand, der 1914 bei einem Attentat getötet wurde. Fast genau ein Jahr zuvor hatte er eine weisse Gämse geschossen.
Schnider nimmt‹s gelassen
Mathis Schnider wusste weder vom ungeschriebenen Gesetz noch vom Fluch etwas. «Davon habe ich noch nie etwas gehört», sagt der Jäger gegenüber FM1Today. Der Todgeweihte hat aber keine Angst, dass das Schicksal bald zuschlagen wird.
Abschuss war eine gute Tat
«Die weisse Gämse war schon elf Jahre alt, deshalb habe ich sie geschossen», sagt Mathis Schnider. Diesen oder nächsten Winter wäre das alte Tier vielleicht irgendwo gestorben und niemand hätte es zu Gesicht bekommen. Deshalb findet der junge Jäger, er habe damit allen einen Gefallen getan. «Ich habe mich beim Bündner Naturmuseum gemeldet und ihnen die Gämse überlassen. Dort kann sie jetzt jedermann bestaunen.»
Heftige Reaktionen hervorgerufen
Trotzdem reagieren viele seiner Bündner Jagdkollegen wütend auf den umstrittenen Abschuss. Weisse Gämsen sind nämlich selten. Nur alle vierzig bis fünfzig Jahre wird eine geboren. «Einige Reaktionen schiessen persönlich gegen mich, andere sogar allgemein gegen die Jagd und den Abschuss eines seltenen Tieres», sagt Mathis Schnider.