Stürmen Italiener die Fasnacht am Bodensee?

26.01.2017, 10:36 Uhr
· Online seit 25.01.2017, 15:09 Uhr
Dass es rund um den Bodensee während der Fasnachtszeit hoch hergeht, scheint sich inzwischen auch in Italien herumgesprochen zu haben. Ein italienisches Reiseportal macht seinen Lesern dieses Jahr die Fasnachtsbräuche am Bodensee schmackhaft – besonders jene im «kleinen Fischerdörfchen» Ermatingen.
Stephanie Martina
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«Der Bodensee: Ein Touristenparadies im Herzen Europas» titelt das italienische Reiseportal Viaggiarenews.com auf seiner Webseite. Im Artikel wird der Leser mitgenommen auf eine Reise durch die fasnächtlichen Traditionen rund um den Bodensee. Besonders empfiehlt der Reisespezialist einen Abstecher ins «kleine Fischerdörfchen» Ermatingen im Kanton Thurgau. Diesem Dorf, das damals zum Bistum Konstanz gehörte, habe Papst Johannes XXII erlaubt, die allerletzte Fasnacht der Welt feiern zu dürfen, was sie bis heute tun würden. Heute bilde ein aus Kleister nachgebildeter Riesenfisch, der sogenannte Gropp, den Mittelpunkt des Festumzugs. Auf diesem Fisch würden die Kinder abwechselnd reiten.

St.Gallens Fasnacht ist für Frühaufsteher

Wer während der Fasnachtszeit in der Bodensee-Region unterwegs ist, darf laut Viaggiarenews.com auch auf keinen Fall die Fasnacht in St.Gallen verpassen – auch wenn sie eher etwas für Frühaufsteher sei. Um 6 Uhr morgens am Schmutzigen Donnerstag sei die «Aaguggete», ein «fröhliches Erwachen» mit Tänzen, Masken und traditioneller Musik.

Die Reise geht weiter auf die deutsche Seite des Bodensees. In Konstanz und Überlingen sollen spezielle Narrenmasken für Fasnachtsstimmung sorgen. In Weingarten werde mit der Fasnacht noch heute das Ende der Pestepidemie im 14. Jahrhundert gefeiert und in Bad Waldsee würden sich die Leute am Aschermittwoch um Mitternacht versammeln, um lange Stöcke ins Feuer zu legen. Laut dem Reiseportal sei die Stimmung, wenn alle ums Feuer tanzen, einmalig.

Hexenverbrennung und kleine Explosionen

Auch einen Abstecker ins Fürstentum Liechtenstein wird empfohlen. Denn dort würde am Abend des Aschermittwochs ein Böögg verbrannt, der die Hexenverbrennung darstellen soll. Die Hexe wiederum symbolisiert die Vergangenheit, von der man sich erlösen wolle. Etwas explosiver gehe es zur Fasnachtszeit im Vorarlbergischen zu und her. Dort würde man kleine Beutel mit Sprengpulver an langen Stöcken ins Feuer halten und darauf warten, bis sie explodieren.

Süsses im Thurgau, Salziges in St.Gallen

Ob all diese Bräuche und Traditionen dieses Jahr scharenweise Italiener an die Fasnacht in der Bodenseeregion locken werden, bleibt abzuwarten. Um den Italienern eine Reise noch etwas schmackhafter zu machen, dürfen im Artikel ein paar Zeilen zum Kulinarischen nicht fehlen. So schreibt die Autorin, dass es um die Bodenseeregion eine ganze Reihe traditioneller Fasnachtsspeisen gebe, hauptsächlich Süsses. Während in den Dörfern und Städte am Bodensee traditionell Krapfen – kleines in Zucker gewälztes Hefeteiggebäck – angeboten werde, würden jene, die es lieber salzig mögen, in St.Gallen auf ihre Kosten kommen. Denn in der Stadt St.Gallen stünden Käsefondue und eine lokale Wurstspezialität namens «Bratwurst» auf der Speisekarte.

veröffentlicht: 25. Januar 2017 15:09
aktualisiert: 26. Januar 2017 10:36
Quelle: stm

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