«Sturmböen und kräftige Schneefälle»

12.01.2017, 16:58 Uhr
· Online seit 12.01.2017, 11:57 Uhr
Kommende Nacht soll es turbulent werden: Nach heftigen Regenschauern am Donnerstagabend zieht in der Nacht eine starke Kaltfront über die Ostschweiz. Diese bringt Sturm und Wintergewitter und ab Freitag kräftige Schneefälle. Die Durchführung der Lauberhorn-Rennen stehen deswegen auf Messers-Schneide.
Angela Mueller
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Sie heissen Egon, Caius und Dieter und sind Kaltfronten, die ab Freitagnacht von der Nordsee über die Schweiz pfeifen. Die Meteorologen erwarten in der Nacht auf Freitag Böenspitzen von 80 bis zum Teil 150 Stundenkilometern. «Die Wetterlage wird sehr speziell», sagt Klaus Marquart von Meteonews. Besonders stark gefährdet sind enge Täler, wie zum Beispiel das Seeztal im Sarganserland, wo der Wind von Westen kommt. «Das enge Tal erzeugt einen stärkeren Widerstand und somit einen höheren Druck», sagt Marquart. Weniger kräftig dürften die Böen im breiten Rheintal werden, wo der Wind aus Norden weht. Auch hier können die Böen aber 80 bis 100 Stundenkilometer erreichen.

Hohe Warnstufe und Gewitter

Die Schweizer Meteocentrale hat im nördlichen Glarnerland, Walenseegebiet, Toggenburg und südlichen Appenzellerland die zweithöchste Wetterwarnstufe erlassen: gewarnt wird vor Sturm Regen- und Schneefällen. Auch Blitz und Donner dürften dabei sein. «Wintergewitter sind gar nicht so selten», sagt Marquart. «Weil sie aber nicht so heftig sind und oftmals in der Nacht vorkommen, erlebt man sie nicht sehr oft.»

Kräftig Schnee bis in die Niederungen

Nach der Kaltfront folgt der Schnee. Ab Freitag wird es schneien  - je nach Gebiet sehr heftig: In den Bergen kommen bis Sonntag bis zu 80 Zentimeter zusammen. «Genauere Vorhersagen sind unmöglich, weil die Niederschläge ein sehr lokales Phänomen sind und Schneeverwehungen noch dazu kommen», sagt Marquart. Was allerdings für alle Schneegebiete gilt ist die akute Lawinengefahr. Ausserdem kann es auch auf den Strassen gefährlich werden - hier droht Eisglätte zwischen Freitagnacht und Sonntag.

Gefahr für das Lauberhorn-Rennen

«Für die Lauberhorn-Rennen ist das Wetter suboptimal», sagt Marquart. Der starke Schneefall dürfte die Pisten stark beeinträchtigen und auch die Sicht wird für die Fahrer ein Problem werden.  FIS-Renndirektor Markus Waldner und die Wengener Organisatoren gaben am Donnerstagmittag bekannt, dass das ursprüngliche Programm vorerst nicht verändert wird. Bereits Anfang Woche hatte OK-Präsident Urs Näpflin gesagt, dass ein Abtausch zwischen der Abfahrt am Samstag und dem Slalom am Sonntag nur in Betracht gezogen wird, wenn die Wettervorhersage für Sonntag klar besser ausfalle als für Samstag. Dies ist nun aber nicht der Fall. Somit wird am 14. Januar, exakt 50 Jahre nach der allerersten Weltcup-Abfahrt der Geschichte, auf der gleichen Strecke am Lauberhorn wieder eine Weltcup-Abfahrt stattfinden. Dies schreibt die sda.

Zu einem späteren Zeitpunkt am Donnerstag entscheiden Waldner und das OK, ob die Weltcup-Kombination vom Freitag in geänderter Abfolge ausgetragen und der Slalom allenfalls vor der Abfahrt stattfinden wird.

veröffentlicht: 12. Januar 2017 11:57
aktualisiert: 12. Januar 2017 16:58

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