Suche nach Blei in Wolfertswil

27.10.2016, 17:42 Uhr
· Online seit 27.10.2016, 17:34 Uhr
Schiessstände werden nicht von einem Tag auf den anderen spurlos beseitigt. Wenn während Jahrzehnten auf dieselben paar Quadratmeter geschossen wird, sammelt sich in einem Kugelfang so manches Kilogramm Blei an. Auch andere Schwermetalle sind zu finden.
Claudia Amann
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Am 9. September dieses Jahres fiel der letzte Schuss auf der 300m-Schiessanlage Wolfertswil. Im Zuge der Abbauarbeiten der Scheibenanlage unternimmt die Gemeinde die nötigen Schritte, um dieses Areal aus dem Kataster der belasteten Standorte löschen zu lassen. Nicht nur die Scheibenanlage in der Schiessanlage Wolfertswil wird abgebaut, sondern auch der dahinterliegende Erdkugelfang wird abgetragen. Er ist durch die Schiesskugeln und den Bleistaub der Geschosse stark belastet.

Fang in Quellgebiet

Auch wenn die zweifellos guten Schützen die Scheiben jeweils getroffen haben, drangen die Geschosse nach dem Passieren der Scheiben in den dahinter liegenden Erdkugelfang. Beim Aufprall platzten die Geschosse auf und verunreinigten den Boden durch Blei und Bleistaub. In den Jahrzehnten, in welchen in Wolfertswil geschossen wurde, kam so eine beachtliche Bodenbelastung zustande. Erschwerend kommt dazu, dass sich der Schiess-Erdkugelfang in einem Quellgebiet befindet. Man weiss nie, welche Belastung man vorfindet

Schicht für Schicht

Wie gross die Belastung an den einzelnen Punkten des Kugelfangs ist, wird während des Abbauprozesses festgestellt. Indem das Erdreich Schicht für Schicht abgetragen wird, werden laufend Messungen vorgenommen. Das Material wird erst gewaschen und dann entsprechend deponiert. Weniger belastetes Material wird direkt auf eine Deponie gebracht.

Wie viel Erdmaterial abgetragen und entsorgt werden muss, kann erst nach den Arbeiten gesagt werden. Das Terrain wird anschliessend wieder instand gestellt und angesät. Ist dies erledigt, stellt die Gemeinde das Gesuch, dass der Kanton die Fläche aus dem Kataster der belasteten Standorte streicht.

veröffentlicht: 27. Oktober 2016 17:34
aktualisiert: 27. Oktober 2016 17:42
Quelle: red.

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