«Susanna» wirbelte Glastisch, Trampolin und Dachfenster herum

10.02.2016, 19:38 Uhr
· Online seit 10.02.2016, 16:23 Uhr
Das Sturmtief «Susanna» hat Polizei und Feuerwehr schweizweit auf Trab gehalten. Sie mussten vor allem wegen umgestürzten Bäumen ausrücken. Auch ein Glastisch und ein Trampolin flogen durch die Luft, mehrere Strassen mussten gesperrt werden. Verletzt wurde niemand.
David Scarano
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Die Einsatzkräfte der Polizeien und Feuerwehren hatten insbesondere in der Nacht auf Mittwoch viel zu tun. In Zürich beispielsweise gingen 40 Meldungen über Sturmschäden ein. Ein Vorfall mit einem Glastisch ging glimpflich aus: Das Möbel wurde von einem Balkon auf die Strasse geweht, wo zu diesem Zeitpunkt aber niemand unterwegs war.

In der Region Basel riss der Wind in Pratteln BL eine Scheunen-Seitenwand weg. Die Muttenzer Rothausstrasse musste zudem zeitweise gesperrt werden, wie die Baselbieter Polizei am Mittwoch mitteilte.

Im Stadtkanton war die Wettsteinallee wegen Holz, das auf der Strasse lag, zeitweise blockiert. An der Sängergasse fiel ein Dachfenster auf ein parkiertes Auto, und an der Feierabendstrasse demolierte ein herumfliegendes Trampolin Velos und Autos.

Auch in Weil am Rhein (D), unweit des Grenzübergangs Otterbach zu Basel, musste eine Strasse vorübergehend gesperrt werden, weil ein Baum auf ein vorbeifahrendes Auto stürzte. Die Lenkerin blieb unverletzt, wie die deutsche Polizei mitteilte.

Bei der Berner Kantonspolizei gingen bis am Mittwochmorgen gar 80 Meldungen wegen des Sturms ein, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Am stärksten vom Sturm zerzaust wurde das Mittelland, das Emmental und der Oberaargau. Auch in der Region Bern, im Berner Oberland, im Seeland und im Berner Jura wütete der Sturm. Lokal waren einzelne Strassen vorübergehend blockiert.

Im Kanton Solothurn war vor allem das Schwarzbubenland betroffen. In Rüttenen schlug ein Blitz in ein Einfamilienhaus ein. Es kam zu keinem Brand, wie die Solothurner Kantonspolizei am Mittwoch mitteilte. Die Kantonspolizei zählte bis Mitternacht rund 20 Schadenmeldungen.

Im freiburgischen Cousset im Broyebezirk schlug ebenfalls ein Blitz in ein Haus ein, ohne dass dabei jemand verletzt wurde. Kantonsweit kam es zu rund 30 Einsätzen. In zwei Fällen drang Wasser in Häuser ein.

Auch die Innerschweiz war vom Sturmtief betroffen. Im Urner Hauptort Altdorf wurde die Tellsgasse wegen herabfallender Ziegel gesperrt. Die Hauptstrasse blieb für rund eineinhalb Stunden für den Verkehr zu.

Autofahrern machten die starken Böen im Urner Unterland zu Schaffen. Auf der A2 bei der Ausfahrt Flüelen löste sich bei einem Auto auf der Fahrt nach Süden ein Anhänger und rollte führerlos über die Autobahn. Auf der Seedorferbrücke, die über die Autobahn A2 führt, kippte am Nachmittag ein Anhänger.

In Grosswangen LU wurde das Dach eines Wohnhauses teilweise abgedeckt und in Alpnach OW wurde ein Partyzelt weggeblasen. In Engelberg OW löste der Wind nach Angaben der Polizei fälschlicherweise einen Brandalarm aus.

Schweizweit wurden zahlreiche Gegenstände wie mobile WC-Häuser, Baustellenabschrankungen oder Hausrat weggeblasen. Zudem wurden viele Autos von umfallenden Bäumen getroffen. Teilweise waren Personen in den Wagen. Vielerorts entstand grosser Sachschaden, verletzt wurde am Dienstag respektive in der Nacht auf Mittwoch niemand. Weniger Glück hatten zwei Personen am Montag: Ein Chauffeur und ein Autofahrer sind wegen Bäumen, die umgestürzt sind, verletzt worden.

Wie SRF Meteo am Mittwoch mitteilte, wütete der Sturm im Jura am heftigsten. In Delémont JU wurden Windböen mit 124 Stundenkilometer (km/h) gemessen, auf dem Chasseral BE 151 km/h. Die Spitzenböe von 158 km/h wurde auf dem Pilatus registriert.

Neben den heftigen Böen brachte «Susanna» vielerorts auch Gewitter. Wie MeteoSchweiz schreibt, hat es dabei für ein Wintergewitter erstaunlich viele Blitzeinschläge gegeben. Es wurden schweizweit rund 1000 Blitze registriert.

veröffentlicht: 10. Februar 2016 16:23
aktualisiert: 10. Februar 2016 19:38
Quelle: SDA

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