Tablet-Pflicht im Unterricht boomt

14.03.2018, 19:56 Uhr
· Online seit 14.03.2018, 19:52 Uhr
Ab Sommer sollen Kantischüler in Romanshorn gewisse elektronische Geräte für den Unterricht nutzen. Ab August werden bestimmte Geräte vorgeschrieben. Wie sieht es an anderen Kantonsschulen aus?
Stefanie Rohner
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Die Schüler müssen dann ein 2- in-1 Hybridgerät besitzen, sagte der Rektor der Kanti Romanshorn, Stefan Schnider. Das sind digitale Endgeräte, die sowohl als Notebook als auch als Tabet eingesetzt werden können. Gekauft werden müssen sie von den Schülern, beziehungsweise deren Eltern.

Schon das Handy wird in Romanshorn aktiv im Unterricht genutzt. Romanshorn ist nicht die erste Kantonsschule, die Tablets im Unterricht vorschreibt. An der Kantonsschule Sargans arbeiten die Schülerinnen und Schüler seit sechs Jahren damit.

Hilfe mit Stipendien

«Zuerst wurde es nur für einige Klassen obligatorisch, ihre Laptops oder Tablets mitzubringen. Inzwischen ist es so, dass alle Schülerinnen und Schüler ein eigenes Gerät dabei haben», sagt Jörg Van der Heide, Pro-Rektor der Kanti Sargans. Die Geräte werden durch die Eltern finanziert.

Zu Beginn gab es einzelne Stimmen, die sich beschwerten, noch etwas zahlen zu müssen, das waren aber wenige. Die Schüler haben sich gefreut, ihr eigenes Gerät zu haben, sagt Van der Heide.

Sei bei den Eltern ein finanzielles Problem vorhanden gewesen, so habe man versucht, eine Unterstützungsmassnahme anzubieten. Dies in Form eines Beitrags oder in Form von Stipendien.

«Es haben aber weniger als zehn Leute um finanzielle Unterstützung gebeten», sagt Van der Heide. Vor sechs Jahren waren die Geräte preislich noch viel teurer, inzwischen müsse man nicht mehr 1000 Franken ausgeben.

«Ansonsten haben wir einfach darauf hingewiesen, dass die Schüler zu Hause sowieso ein Gerät für die Hausaufgaben brauchen, man also gleich ein mobiles kaufen solle», sagt Van der Heide.

Ablenkung nicht gestiegen

Er hat Verständnis für die Aussage, solche Geräte hätten nichts im Unterricht verloren. Doch nur in zehn bis zwanzig Prozent des Unterrichts werden die Geräte eingesetzt. Das klassische Lernen klappt immer noch ohne Computer, sagt Van der Heide.

Den Kritikpunkt der Ablenkung müsse man beobachten, es gebe aber nicht viel mehr Ablenkung, als wenn jemand aus dem Fenster schaue.

An der Kantonsschule Sargans funktioniere es inzwischen gut, mit den Geräten im Unterricht zu arbeiten. Die Ablenkung sei nach der Anfangsphase schnell verflogen. Die neuen Möglichkeiten wurden dann schnell zum normalen Alltag. Es bewährt sich, sagt der Pro-Rektor.

Im Sommer wird an der Kanti Sargans das letzte Informatikzimmer geräumt, danach gibt es das klassische Informatikzimmer nicht mehr. «Wir setzen auf einen starken Internetzugang, so dass die Schüler von jedem Ort in der Schule darauf zugreifen können. So kann unabhäbgig von einem Raum mit den neuen Medien gearbeitet werden», sagt Van der Heide.

An der Kantonsschule Heerbrugg werden die technischen Geräte ab diesem Sommer obligatorisch. An der Kantonsschule Davos ist es noch kein Thema.

veröffentlicht: 14. März 2018 19:52
aktualisiert: 14. März 2018 19:56
Quelle: red

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