Thurgauerin mit der längsten Schiri-Karriere auf der ganzen Welt

· Online seit 12.07.2016, 06:29 Uhr
Über 40 Jahre lang hat sie 4.-Liga Fussballspiele gepfiffen. Jetzt hat Ruth Schmid dafür einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde erhalten. Auch wenn die 62-jährige nicht mehr aktiv Schiedsrichterin ist, bleibt Fussball weiterhin ihre Leidenschaft.
Angela Mueller
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Auf dem Fussballplatz stehen und 22 Spielern den Tarif durch zu geben - keine leichte Aufgabe und schon gar nicht, wenn man eine Frau ist. Doch die Thurgauerin Ruth Schmid, aus Affeltrangen, hat gelernt sich auf dem Platz durchzusetzen und hält nun den Rekord, als die Frau mit der längsten Schiedsrichterkarriere. «Ich habe es immer sehr gerne gemacht», sagt sie.

Doch in ihren Anfängen musste sie gegen einige Vorurteile ankämpfen: «Die Männer haben gesagt, eine Frau gehört hinter den Küchenherd und nicht auf den Fusssballplatz - sie haben sich trotzdem an mich gewöhnt. Aber leicht ist es nicht gewesen.»

Kundin meldete ihren Rekord an

Ruth Schmid betreibt zusammen mit ihrem Mann eine Bäckerei und ein dazugehörendes Restaurant. «Das Pfeifen war für mich immer ein guter Ausgleich zur Arbeit und zur Familie», sagte sie zum SRF-Regionaljournal Ostschweiz. Schmid hat vier Söhne aufgezogen. «Die viele Arbeit hat mir jedoch nicht genug Zeit gelassen, meine Karriere als Schiedsrichterin voranzutreiben und in höheren Ligen zu pfeifen.»

Doch 40 Jahre und über 170 Tage sind eine riesige Leistung und auch wenn sie sich selbst nicht für das Guinness Buch der Rekorde angemeldet hat, so freut sie sich riesig über die Anerkennung. «Eine langjährige Kundin und ihr Mann haben all die Formulare ausgefüllt und die Nachweise erbracht.»

Schon immer «fussballverrückt»

Vor knapp einem Monat hat sie das offizielle Zertifikat erhalten. Noch hat es keinen Platz zwischen all den Pokalen und Diplomen erhalten, die sie im Laufe ihrer Schiedsrichterinnen-Zeit bekommen hat. Aber es ist klar, wo es hängen wird: «Im Restaurant.»

Schmid war schon als junges Mädchen «fussballverrückt.» Anfangs hat sie an Grümpelturnieren gespielt, bis sie aufgefordert wurde, in einem regionalen Fussballcub mitzuspielen und später das Amt der Schiedsrichterin zu übernehmen. «Es war eine gute Lebensschule, ich habe gelernt zu entscheiden.»

Ganz ohne Fussball geht es bei Ruth Schmid aber nicht. «Selbstverständlich stehe ich am Platz, wenn meine Söhne spielen.»

veröffentlicht: 12. Juli 2016 06:29
aktualisiert: 12. Juli 2016 06:29
Quelle: agm

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