Tiffany Géroudet: Besser vorbereitet als vor vier Jahren

06.08.2016, 09:33 Uhr
· Online seit 06.08.2016, 08:45 Uhr
Für Degenfechterin Tiffany Géroudet war der Nationaltrainer-Wechsel vor zwei Jahren ein Befreiungsschlag. Nun will die 29-jährige Walliserin ihre Achtelfinal-Teilnahme von London 2012 übertreffen.
Laurien Gschwend
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Obschon Géroudet 2011 in der sechsjährigen Ära des Italieners Angelo Mazzoni mit Einzel-EM-Gold den grössten Erfolg ihrer Karriere gefeiert hat, sagt sie rückblickend: «Es ist gut, dass Mazzoni als Nationaltrainer nach Russland gegangen ist. Seinetwegen hätte ich fast aufgehört. Ich bin eine Fechterin mit eigenem Instinkt. Er wollte mir aber einen Stil aufzwingen und nahm mir die Freude an meinem Sport.» Es hätte Tage gegeben, da sei sie nur noch schluchzend von dannen gegangen und hätte einzig ans Aufhören gedacht.

Die Freude sei unter dem damals vom Nachwuchs- zum Co-Nationaltrainer aufgerückten Hervé Faget zurückgekehrt. Der Franzose ist wie Géroudet Linkshänder. «Er gab mir die Freude am Fechten zurück. Jetzt bin ich besser als in London vorbereitet.»

Im Kampf um den letzten europäischen Olympia-Startplatz im Degen-Einzel der Frauen hatte Géroudet unter anderen Britta Heidemann, die Olympiasiegerin von Peking und Olympia-Zweite von London, hinter sich gelassen.

In der Vorbereitung auf Olympia absolvierte Géroudet auch einen Stage bei der französischen Trainer-Ikone Daniel Levavasseur in Paris. Sparringpartnerin war da auch Sarra Besbes. Die Tunesierin ist als Nummer 2 der Welt und Setznummer 1 bereits für die Sechzehntelfinals gesetzt. Sie wird auf Géroudet treffen, falls diese die erste Runde übersteht. «Besbes agiert ziemlich forsch. Das kommt mir durchaus entgegen», ist Géroudet überzeugt. Zunächst muss Géroudet allerdings die Hürde Rayssa Costa aus Brasilien meistern. Für einen Viertelfinal-Einzug und damit der Sicherung eines Olympia-Diploms benötigt Géroudet drei Siege.

Unabhängig von ihrem Abschneiden bei Olympia will Géroudet nach Rio ihre Karriere als Spitzensportlerin beenden. Der Lebensmitteltechnologin fällt es trotz zurückgefundener Freude am Fechten schwer, die Tage reihenweise nach Arbeit und Training erst gegen 21.30 Uhr zu beenden.

veröffentlicht: 6. August 2016 08:45
aktualisiert: 6. August 2016 09:33
Quelle: SDA

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