Tipp für Anleger: «Augen zu und durch»

07.01.2016, 15:41 Uhr
· Online seit 07.01.2016, 14:47 Uhr
Panik in der Finanzwelt: Die chinesische Regierung hat heute schon zum zweiten Mal in diesem Jahr die Börse geschlossen. Hält der Kursabsturz an, hat das fatale Konsequenzen - auch für Schweizer Arbeitnehmer. Experten raten Anlegern: Abwarten und auf bessere Zeiten hoffen.
Leila Akbarzada
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Es herrscht Panik an der Börse. In China wurde die Börse schon zum zweiten Mal in diesem kurzen Jahr geschlossen. Innerhalb der ersten Stunde nach Öffnung der Börsentore sank der Wert der chinesischen Aktien um satte sieben Prozent. «Das ist ein extremer Verlust für einen laufenden Handelstag», sagt Daniel Hügli, Börsenexperte und Chefredaktor des Finanzportals «cash.ch».

Händler sollen Ruhe bewahren

Die Turbulenzen an der Börse wirkt sich auch auf den Schweizer Aktienmarkt aus: Der SMI (Swiss Market Index) ist heute Morgen um drei Prozent gesunken. Die Schwankungen liegen aber laut Experte normalerweise im Range von etwa plus 0,5 bis minus 0,5 Prozent am Schluss des Tages. Auch die Aktien von Ostschweizer Unternehmen verlieren an Wert, wie beispielsweise der Kurs der AFG zeigt:

veröffentlicht: 7. Januar 2016 14:47
aktualisiert: 7. Januar 2016 15:41
Quelle: bis " width="460" height="256"> www.finanzen.ch[/caption]Was können Bürgerinnen und Bürger tun, die mit Aktien handeln? "Augen zu und durch", rät Hügli. Am besten lasse man die Aktie ruhen. Jetzt verkaufen erbringe keinen Gewinn und schüre die Panik an der Börse. Schwerwiegende Konsequenzen Man dürfe dabei nicht vergessen, dass im Prinzip jeder Schweizer Bürger Aktien besitzt. Zumindest die Erwerbstätigen. Denn die Pensionskassen investieren ihr Geld an der Börse. "Bleibt die Panik an den Börsen mittel- bis langfristig erhalten, wird sich das auch irgendwann auf die Situation der Schweizer Pensionskassen auswirken", befürchtet Hügli. Um nur eine der Konsequenzen zu nennen. Auch werden Arbeitsplätze gerade in Uhrenfirmen in Gefahr sein, die stark von der chinesischen Kundschaft abhängig sind. Transparenz schürt Angst "Um zu verstehen, warum es zu diesem Börsencrash kam, muss man die Situation in einem grösseren Kontext betrachten", sagt Hügli. China sei ein totalitärer Staat. Die chinesische Regierung versuche alles in ihrem Land zu kontrollieren. So auch den Finanzmarkt. Zudem habe die Regierung bei den Wachstumszahlen geschummelt. Sie sprach immer von 7 Prozent Wachstum in den letzten zwei Jahren. In Tat und Wahrheit seien es aber eher 2 bis 3 Prozent gewesen. "China ist nicht transparent. Das fördert Unsicherheiten an den Märkten weltweit", sagt Hügli. Die chinesische Regierung hat des Weiteren im letzten Herbst die Währung gegenüber dem Dollar abgewertet. Ein Zeichen, dass die Wirtschaft nicht gut läuft. Das hat bereits für Verunsicherung an den Märkten gesorgt, die seitdem anhält. (lak

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