Triple: Cologna über 15 km wieder Olympiasieger

16.02.2018, 10:32 Uhr
· Online seit 16.02.2018, 08:10 Uhr
Dario Cologna schafft an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang Historisches. Der 31-jährige Münstertaler gewinnt das Skating-Rennen über 15 km mit Intervall-Start auf überlegene Weise.
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Mit dem Gewinn seiner insgesamt vierten Olympia-Goldmedaille schloss Dario Cologna in der ewigen Bestenliste zu Simon Ammann auf und avancierte dergestalt zum erfolgreichsten Schweizer Winter-Olympioniken aller Zeiten. Zudem ist der 31-Jährige der erste Langläufer in der Geschichte der Winterspiele, der dreimal in Folge in der gleichen Disziplin (15 km) Gold gewinnen konnte. Anders als der Schweizer sind selbst die grossen Norweger Björn Dählie und Marit Björgen bei diesem ambitionierten Unterfangen in der Vergangenheit gescheitert.

Colognas Sieg ist eine Machtdemonstration

Fünf Tage nach seinem 6. Platz im Skiathlon im Alpensia Centre, der auch beim Bündner selbst einige Fragen aufgeworfen hatte, zeigte Cologna eine Machtdemonstration sondergleichen. Er verwies den Norweger Simen Hegstad Krüger, den Olympiasieger im Skiathlon, um 18,3 Sekunden auf Platz 2. Bronze sicherte sich Denis Spizow aus Russland, der Anfang Februar im Goms U23-Weltmeister im Skiathlon geworden war. Der als Mitfavorit gestartete Norweger Martin Johnsrud Sundby ging derweil als Vierter leer aus und muss weiter auf sein erstes Einzel-Gold an einem Grossanlass warten.

Riesiger Vorsprung auf Verfolger

Cologna, der der Schweizer Olympia-Delegation in Südkorea die erste Goldmedaille bescherte, hatte die Zeichen früh im Rennen auf Sieg gestellt. Bereits nach 6 km lag er mit 11 Sekunden Vorsprung an der Spitze, nach 10 km betrug seine Marge gar 23 Sekunden. Im Ziel wurde der Münstertaler, der im Weltcup seit Silvester vier Rennen für sich entschieden hatte und deshalb als einer der ersten Sieganwärter nach Pyeongchang gereist war, von den Gefühlen übermannt. Er liess den Freudentränen freien Lauf.

Technik und Leistung des einzelnen Athleten zählen

Siege bei Olympia seien natürlich immer noch ein wenig schöner und spezieller als andere, so Cologna. «Die Erwartungen waren gross. Nach dem Skiathlon war ich nicht ganz sicher, wo ich stehe.» Mehr Einzel-Triumphe bei Olympia als Cologna weist einzig der Norweger Dählie auf, nämlich deren sechs (je zwei 1992, 1994 und 1998).

Cologna ist für den Wettkampf über 15 km mit Intervall-Start wie geschaffen. In diesem Format spielt die Teamtaktik, wie sie die Norweger am vergangenen Sonntag mit Erfolg ausspielten, nämlich keine Rolle. Die besten Siegchancen besitzt derjenige Athlet, der im Kampf gegen die Uhr einen hohen Rhythmus gehen und diesen bis zum Schluss durchziehen kann. Bei fairen Bedingungen zählt einzig die körperliche Leistungsfähigkeit und die Technik eines Langläufers.

Furger legte ebenso einen Starken Lauf hin

Im Jubel um Dario Cologna etwas unter ging die Tatsache, dass mit Roman Furger ein weiterer Schweizer einen starken Auftritt über 15 km hinlegte. Als Zweitbester des Swiss-Ski-Quartetts klassierte sich der Urner mit 1:12 Minuten Rückstand auf Cologna im 12. Rang und war so gar besser als bei seiner Weltcup-Bestleistung Ende Dezember in Lenzerheide (13. im Sprint).

Furger empfahl sich damit für eine Selektion für den Teamsprint von nächstem Mittwoch. «Es wäre eine riesige Ehre, zusammen mit Dario Cologna diesen Wettkampf bestreiten zu dürfen», so der in der Vergangenheit oft von Rückenproblemen geplagte 28-Jährige.

Toni Livers (34.) und Candide Pralong (50.) schafften es nicht unter die ersten 30.

veröffentlicht: 16. Februar 2018 08:10
aktualisiert: 16. Februar 2018 10:32
Quelle: SDA

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