Trump eröffnet in Mississippi Museum über weissen Rassismus

10.12.2017, 09:02 Uhr
· Online seit 10.12.2017, 03:24 Uhr
Unter dem Boykott mehrerer schwarzer Führungspersönlichkeiten hat US-Präsident Donald Trump ein Museum zum Gedenken an Opfer durch weissen Rassismus eröffnet. Trumps Wahlkampf und sein erstes Amtsjahr war von Kontroversen um die Rassismusdebatte in den USA geprägt.
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In seiner Rede bei der Museumseröffnung in Jackson im südlichen Bundesstaat Mississippi am Samstag würdigte Trump die Sammlung des Museums, welche «die Unterdrückung, Grausamkeit und Ungerechtigkeit gegenüber der afroamerikanischen Gemeinde, den Kampf gegen die Sklaverei» widerspiegle.

«Wir wollen, dass unser Land ein Ort ist, an dem jedes Kind jeglicher Herkunft frei von Angst und Hass und umringt von Liebe, Chancen und Hoffnung aufwachsen kann», sagte Trump bei der Eröffnung des Bürgerrechtsmuseums von Mississippi und dem angrenzenden Historischen Museum von Mississippi.

Der afroamerikanische Kongressabgeordnete John Lewis, eine Ikone der Bürgerrechtsbewegung, hatte am Freitag gesagt, die Teilnahme Trumps an der Eröffnung und dessen «schmerzhafte Politik» seien «eine Beleidigung für die Menschen, die in diesem Bürgerrechtsmuseum porträtiert werden».

Der demokratische Abgeordnete Bennie Thompson aus Mississippi, der Bürgermeister von Jackson und die afroamerikanische Bürgerrechtsgruppe NAACP boykottierten die Veranstaltung mit Trump ebenfalls. In Jackson gab es Proteste gegen die Anwesenheit Trumps. Der Präsident selbst ging bei der Eröffnung nicht auf den Boykott ein und hielt sich stattdessen an die Redevorlage.

In die Kritik war Trump insbesondere wegen seiner Reaktion auf die rassistische Gewalt in Charlottesville im Bundesstaat Virginia im Sommer geraten. Trump hatte damals eine Welle der Empörung ausgelöst, weil er rechtsextreme Angreifer und linke Gegendemonstranten lange gleichsetzte.

veröffentlicht: 10. Dezember 2017 03:24
aktualisiert: 10. Dezember 2017 09:02
Quelle: SDA

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