Türkei meldet Rekordbeteiligung an Wahlen im Ausland

20.06.2018, 12:57 Uhr
· Online seit 20.06.2018, 12:23 Uhr
Die Türkei hat eine Rekordbeteiligung unter Auslandtürken bei den vorgezogenen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen gemeldet. Wie die Wahlkommission YSK am Mittwoch mitteilte, stimmten 48,78 Prozent der mehr als drei Millionen Türken im Ausland ab.
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In der Schweiz stimmten 56,7 Prozent oder 56'096 der 98'929 registrierten Wahlberechtigten ab, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Zusammen mit Belgien, wo die Stimmbeteiligung bei 57,8 Prozent lag, ist dies die höchste Beteiligung im Ausland.

In Deutschland machten 49,74 Prozent der 1,445 Millionen Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch - deutlich mehr als bei der letzten Wahl im November 2015. In Österreich lag die Wahlbeteiligung bei 51,8 Prozent, 55'273 der 106'657 dort registrierten Wähler stimmten ab.

Die Wahl im Ausland war am Dienstag zu Ende gegangen. In der Schweiz hatten Türkinnen und Türken vom 15. bis 19. Juni die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Die Stimmabgabe war in der türkischen Botschaft in Bern sowie in den Generalkonsulaten in Zürich und Genf möglich. In Deutschland war der Gang zur Urne in den 13 türkischen Konsulaten oder den von ihnen eingerichteten Wahllokalen bereits ab dem 7. Juni möglich.

Insgesamt wählten Türkinnen und Türken in 60 Ländern. Laut YSK kam es zu keinen Zwischenfällen. Die Wahlzettel werden laut Anadolu in die Türkei geflogen und am Tag der Wahl in der Türkei ausgezählt.

Auslandtürken haben noch bis zum Wahltag am Sonntag die Möglichkeit, ihre Stimme in Wahllokalen an den türkischen Grenzen abzugeben. Eine Briefwahl ist gemäss türkischem Recht nicht möglich. Sollte die Präsidentschaftswahl in eine zweite Runde gehen, wird im Ausland vom 30. Juni bis zum 4. Juli erneut gewählt. In der Türkei würde die Stichwahl am 8. Juli stattfinden.

Die Präsidenten- und Parlamentswahl an diesem Sonntag ist die fünfte Abstimmung, bei der Türken mit Wohnsitz ausserhalb der Türkei im Ausland wählen konnten. Erstmals war das bei der Präsidentenwahl 2014 möglich, dann bei zwei Parlamentswahlen im Jahr 2015 und beim Verfassungsreferendum im vergangenen Jahr.

veröffentlicht: 20. Juni 2018 12:23
aktualisiert: 20. Juni 2018 12:57
Quelle: SDA

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