Ungenügende erste Woche für Hans Kossmann

07.01.2018, 19:18 Uhr
· Online seit 07.01.2018, 19:05 Uhr
Die ZSC Lions verlieren im dritten Spiel seit dem Trainerwechsel zum zweiten Mal. Gegen Fribourg-Gottéron (3:4 n.P.) entgleitet der Equipe von Hans Kossmann spät eine 3:1-Führung.
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Einen weiteren Schusshagel hatte Fribourg-Gottéron nicht über sich ergehen zu lassen, aber die ZSC Lions kontrollierten die Partie am Tag nach dem 0:2 in Freiburg erneut mehrheitlich klar. Sie führten 3:1 und 38 Sekunden vor Schluss 3:2, ehe ihnen die Kontrolle doch noch entglitt. Nach 125 Minuten und 98:53 Schüssen resultierte für die Lions gegen die Freiburger nur ein Zähler.

In der entscheidenden Phase rückten zwei routinierte Nordamerikaner in den Fokus: Der US-Topskorer Jim Slater (35) leitete mit dem 2:3 (49.) den Umschwung ein und traf auch im Penaltyschiessen. Der kanadische Keeper Barry Brust stoppte den ZSC endgültig - drei Zürcher Penaltys parierte der 34-jährige Spengler-Cup-Sieger.

Den Romands ist hoch anzurechnen, dass sie im Hallenstadion unter Bedrängnis und trotz einer eher mässigen Tagesform in der Lage waren, sich ein Comeback zu erkämpfen. Für den Liga-Achten ist der üppige Weekend-Ertrag gegen die Lions im Kampf um einen Playoff-Platz in der Endabrechnung womöglich Gold wert.

Anders fällt die Analyse aus der ZSC-Optik aus. Das personell zwar geschwächte, aber dennoch gut bestückte Heimteam liess sich in im letzten Abschnitt ohne jegliche Not vom Kurs abbringen. Der Favorit drosselte das Tempo viel zu früh und vergab diverse Solovorstösse teilweise kläglich.

Der Umsturz in der eigenen Halle verdeutlichte, dass die Lions auch nach dem Abschied der beiden schwedischen Taktgeber instabil sind und ihnen weiterhin jegliche Konstanz fehlt. Mit harter Gegenwehr können sie wenig anfangen.

«Hans krempelt die Ärmel hoch», titelte die «Sonntags-Zeitung» über einem Porträt des neuen Hoffnungsträgers an der Bande. Kossmann hat in der Tat viel zu tun, sonst bleibt sein bis Playoff-Ende befristetes Engagement nicht in allzu guter Erinnerung. Aktuell droht der Lions-Organisation das schwächste Qualifikations-Ergebnis seit sechs Jahren.

Nur ein ZSC-Akteur liefert eigentlich seit seiner Ankunft in Zürich ohne Auszeiten: Fredrik Pettersson. Der schwedische Stürmer, er kommt mit 38 Skorerpunkten in 34 Runden auf ähnliche Top-Werte wie während seiner besten National-League-Zeit beim HC Lugano, sorgte auch gegen Gottéron vereinzelt für Aufhellung bei den über 10'000 Zuschauern.

Noch hat der beste Stürmer der Stadtzürcher nicht signalisiert, wo er seine Laufbahn in der neuen Saison fortsetzt. Eine Rückkehr nach Göteborg ist für den bald 31-Jährigen wohl (noch) keine Option; die Lions-Chefetage rechnet mit einer zeitnahen Vertragsverlängerung des Offensiv-Künstlers.

ZSC Lions - Fribourg-Gottéron 3:4 (1:1, 1:0, 1:2, 0:0) n.P.

10'092 Zuschauer. - SR Massy/Piechaczek, Kovacs/Stuber. - Tore: 14. Schmutz (Mottet, Cervenka/Ausschluss Prassl) 0:1. 19. Pettersson (Ausschluss Rivera) 1:1. 39. Hinterkircher (Pettersson) 2:1. 41. Pelletier (Ausschluss Cervenka) 3:1. 49. Slater (Rathgeb/Ausschluss Pettersson) 3:2. 60. (59:22) Mottet (Rathgeb/ohne Torhüter) 3:3. - Penaltyschiessen: Künzle -; Mottet-; Wick 1:0, Slater 1:1; Pelletier -, Rossi 1:2; Pettersson -, Bykow 1:3. - Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions, 7mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. - PostFinance-Topskorer: Pettersson; Slater.

ZSC Lions: Flüeler; Klein, Chris Baltisberger; Sutter, Geering; Guerra, Seger; Karrer; Künzle, Shore, Wick; Pettersson, Suter, Herzog; Pestoni, Pelletier, Schäppi; Hinterkircher, Prassl, Bachofner.

Fribourg: Brust; Rathgeb, Chavaillaz; Holös, Stalder; Kühni, Abplanalp; Mottet, Slater, Marchon; Rossi, Bykow, Cervenka; Fritsche, Rivera, Neuenschwander; Meunier, Schmutz, Chiquet.

Bemerkungen: ZSC ohne Korpikoski, Blindenbacher, Nilsson, Sjögren, Kenins, Marti (alle verletzt), Chris Baltisberger (krank), Fribourg-Gottéron ohne Vauclair, Waeber, Glauser, Schilt, Sprunger (alle verletzt), Birner (überzählig). 4. Karrer verletzt ausgeschieden. 59. Timeout von Fribourg-Gottéron. Gottéron von 58:16 bis 59:22 ohne Goalie. 62. Timeout der ZSC Lions.

veröffentlicht: 7. Januar 2018 19:05
aktualisiert: 7. Januar 2018 19:18
Quelle: SDA

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