Uni Konstanz mit tierquälerischem Experiment

10.09.2016, 12:02 Uhr
· Online seit 10.09.2016, 11:04 Uhr
Tierschützer haben im Thurgau eine erschöpfte und orientierungslose Taube gefunden. Offenbar hat sie die Universität Konstanz zu Untersuchungszwecken losgeschickt.
Laurien Gschwend
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Am 2. September fanden Tierschützer eine Taube in Mammern. Mit Erschrecken stellten sie fest, dass das Tier einen Helm trug, der ihm die Sicht versperrte und die Atemwege blockierte. Die Nase war örtlich betäubt worden. «Dies dürfte zum gänzlichen Verlust des Geruchssinns geführt haben», sagt Heinz Lienhard, Präsident des Schweizer Tierschutzes (STS), gegenüber dem «St.Galler Tagblatt».

Qualvollem Tod im Bodensee knapp entgangen

Auf dem Rücken der Taube wurde mit doppelseitigem Klebeband ein Sender angebracht. Kaum zu übersehen: Die Anschrift der Universität Konstanz. Gemäss Julika Fitzi, Tierärztin und Leiterin der STS-Fachstelle Tierversuche, war der Peilsender viel zu schwer für den Vogel. Unter normalen Umständen sei es für eine Taube kein Problem, die rund 20 Kilometer Luftlinie von Konstanz nach Mammern zu fliegen, «doch in einem solchen Zustand wäre das Tier normalerweise vorher in den Bodensee gestürzt und dann qualvoll ertrunken».

Experiment in der Schweiz nicht zulässig

Wie das «St.Galler Tagblatt» weiter schreibt, sollte das Experiment der Universität Konstanz die Theorie bestätigen, wonach sich Tauben allein anhand magnetischer Erdstrahlen orientieren können. «Ein Experiment in dieser Ausführung wäre in der Schweiz vermutlich nie bewilligt worden», wird Julika Fitzi zitiert.

veröffentlicht: 10. September 2016 11:04
aktualisiert: 10. September 2016 12:02
Quelle: lag

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