US-Kinos protestieren mit Orwells «1984» gegen Trump
«Orwells Darstellung einer Regierung, die ihre eigenen Fakten fabriziert, totalen Gehorsam fordert und ausländische Feinde dämonisiert, war nie aktueller», schreiben die Organisatoren. Man habe den 4. April für die Protestvorstellung gewählt, weil Orwells Hauptfigur Winston Smith an diesem Datum ein Tagebuch beginnt.
Hinter der Aktion stehen die Organisatoren des Capital City Film Festivals in Lansing im US-Bundesstaat Michigan. Auch einige ausländische Kinos in Kanada, Grossbritannien, Schweden und Kroatien wollten sich den Protesten anschliessen.
Gemäss einem Bericht des «Variety»-Magazins soll die Vorstellung mit einem Clip von Regisseur Michael Radford eingeführt werden, der den Roman mit John Hurt in der Hauptrolle in den Achtzigerjahren verfilmte. Ein Teil des eingespielten Geldes soll Bildungsprogrammen zu Gute kommen.
Orwells Dystopie «1984» spielt in einem autoritären Staat, der von dem Grossen Bruder geführt wird. Smith versucht zunächst, dem System zu widerstehen, wird aber schliesslich selbst mittels Folter und Gehirnwäsche zum überzeugten Anhänger des Regimes. Der Roman erlebt im Buchhandel seit der Wahl Trumps ein Comeback.