Vaterschaftsurlaub auf dem Vormarsch

22.10.2017, 09:18 Uhr
· Online seit 22.10.2017, 08:12 Uhr
Der Bundesrat ist gegen die Initiative für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub. Doch viele Arbeitnehmer haben bereits eine längere Auszeit zugute als nur den einen Tag, den das Gesetz vorschreibt. Deutlich wird der Vormarsch des Vaterschaftsurlaubs bei der Verwaltung.
Angela Mueller
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Mehr als die Hälfte der Angestellten grösserer Städte hat Anspruch auf über sechs Tage. In nur noch drei Kantonen liegt die Auszeit unter drei Tagen. Auch viele Gesamtarbeitsverträge enthalten mehrere Tage Urlaub. Und viele Grossfirmen führten in den letzten Jahren einen Vaterschaftsurlaub ein, wie die Ostschweiz am Sonntag schreibt.

Stadler Rail mit am Schluss

Das gilt auch für Firmen mit Sitz in der Ostschweiz: Seit 2009 kennt Raiffeisen einen Vaterschaftsurlaub von 15 Tagen. Die TKB erhöhte 2013 die Auszeit auf fünf Tage. Aldi und Lidl kennen seit 2015 jeweils 10 Tage. Industrieunternehmen wie SFS mit zwei oder Stadler Rail mit einem Tag sind weniger grosszügig. Doch auch hier gibt es Ausnahmen: Letztes Jahr erhöhte Huber +Suhner den Vaterschaftsurlaub auf zehn Tage. Viele Unternehmen gewähren zudem Anspruch auf unbezahlten Urlaub.

Kleine Unternehmen gewähren wenig Urlaub

Firmen gewährten den Urlaub, um als attraktive Arbeitgeber zu gelten, sagt Adrian Wüthrich, Präsident des Gewerkschaftsdachverbandes Travailsuisse. Kleine Unternehmen könnten sich das aber kaum leisten. Ob man nennenswerten Vaterschaftsurlaub habe oder nicht, sei deshalb Zufall. Deshalb sei die Initiative nötig, sagt er. Robert Stadler von der IHK St. Gallen-Appenzell widerspricht. KMU seien meist flexibel.

veröffentlicht: 22. Oktober 2017 08:12
aktualisiert: 22. Oktober 2017 09:18
Quelle: red.

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