«Velofahrer, verschwindet!»

· Online seit 10.04.2018, 09:57 Uhr
Mit den steigenden Temperaturen steigt auch die Zahl der Velofahrer draussen. Fahren diese aber nicht auf dem Veloweg, löst das bei Autofahrern schon mal Aggressionen aus. In Eichberg erhitzen vor allem die Radrennfahrer die Gemüter.
Vanessa Kobelt
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Eigentlich wäre der Frühling der ideale Zeitpunkt, tief durchzuatmen und das schöne Wetter zu geniessen. Doch einige Autofahrer haben nicht der Sonne wegen rote Köpfe. Viel mehr sind es die Radrennfahrer, welche bei den hohen Temperaturen wieder fleissig in die Pedalen treten. Zwischen Altstätten und Eichberg fahren sie nicht selten auf der Strasse anstatt auf dem Radweg.

Mit Scheibenwasser anspritzen

«Es ist einfach eine Sauerei», regt sich ein Anwohner auf. «Nicht nur, dass diese Rennfahrer in Gruppen die ganze Strasse versperren. Auch einzeln fahren sie nicht auf dem Radweg. Wofür wurde dieser denn gemacht? Sie sollen endlich von der Strasse verschwinden! Die müssen sich nicht wundern, wenn sie Scheibenwischwasser abbekommen, wenn sie auf der Strasse fahren. Ich zögere nicht, so einen anzuspritzen.»

Schon vor ein paar Jahren hat der Kanton den Geh- und Radweg Altstätten-Hinterforst bis zur Post Eichberg verlängert. Gekostet hat dies rund 3 Millionen Franken, wovon die Gemeinden Altstätten und Eichberg je einen Teil übernommen haben. «Dieses Geld wurde meiner Meinung nach zum Fenster rausgeworfen, solange nicht alle Velofahrer auf dem Radweg fahren», findet der Anwohner.

Velofahrer müssen den Radweg benützen

In Artikel 46, Absatz 1, des Strassenverkehrsgesetzes heisst es: «Radfahrer müssen die Radwege und- streifen benützen.» Auch Rennvelofahrer sind nicht von diesem Gesetz ausgenommen, beziehungsweise ist es ihnen verboten, auf der normalen Strasse zu fahren, sofern ein Radweg vorhanden ist. Dass sich die Radrennfahrer zwischen Eichberg und Altstätten öfters nicht daran halten, ist auch dem Präsidenten des Veloclubs Altstätten, Marcel Dürr, aufgefallen. Er selbst wohnt in Eichberg und hat kein Verständnis für Radrennfahrer, die auf der Strasse fahren. «Der Veloweg ist sehr gut ausgeschildert und die meisten Velofahrer verhalten sich vorbildlich. Aber auch ich habe schon öfters Hobby-Rennfahrer gesehen, die den Radweg nicht nutzen und auf der Strasse fahren. Das ist nicht okay.»

Radweg wäre genug breit

Ebenso kennt man das Problem bei der Gemeinde Eichberg selber. «Es sind zwar keine Beschwerden eingegangen», sagt Ratsschreiber Gregor Kaiser. «Selber ist mir aber auch schon aufgefallen, dass einzelne Radrennfahrer den Radweg ignorieren. Vermutlich weil sie schneller unterwegs sind.» Verstehen kann das Kaiser aber nicht. «Der Radweg zwischen Eichberg und Altstätten ist schön breit und wurde ja extra für Velofahrer gebaut.» Laut ihm hat sich die Investition gelohnt. «Viele Schüler nutzen den Radweg, Eichberg und Hinterforst haben bisher sehr von dem Radweg profitiert».

veröffentlicht: 10. April 2018 09:57
aktualisiert: 10. April 2018 09:57
Quelle: kov

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