Vierfachmord in Rupperswil: Polizei findet DNA-Spuren am Tatort

18.02.2016, 16:58 Uhr
· Online seit 18.02.2016, 14:28 Uhr
Nach dem Vierfachmord in Rupperswil konnte die Polizei DNA-Spuren und Fingerabdrücke sichern. Das gab sie heute an einer Medienkonferenz bekannt. Die Täterschaft ist aber noch nicht ermittelt. Für Hinweise, die zu einer Ergreifung der Täter führen, wird eine Belohnung von 100'000 Franken ausgesetzt.
Dumeni Casaulta
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Eine heisse Spur haben die Aargauer Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei noch nicht. Trotz der über 250 Hinweise aus der Bevölkerung und 110 Einvernahmen. Einen Ermittlungserfolg konnten die Verantwortlichen trotzdem präsentieren: Am Tatort wurden DNA-Spuren und Fingerabdrücke gesichert. Dies obwohl die Täterschaft das Haus angezündet hatte. «Leider haben die DNA-Spuren und die Fingerabdrücke in keiner Datenbank zu Treffern geführt», sagte Kripo-Chef Markus Gisin. Ein Massen-DNA-Test sei vorerst aber nicht vorgesehen. Die Voraussetzungen dafür seien (noch) nicht gegeben. Von wie vielen Tätern ausgegangen wird, gibt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt.

Opfer holte fast 10'000 Franken von der Bank

Des Weiteren gaben die Ermittlungsbehörden bekannt, dass eines der Opfer, die 48-jährige Carla Schauer, vor dem Mord gesamthaft 9850.- Franken von der Bank abgehoben hat. Dies in mehreren Tranchen. Dazu kommen 1000 Euro. Die Staatsanwaltschaft erhofft sich, dadurch neue Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten. Die Verantwortlichen interessieren sich für Personen, die plötzlich viel Geld hatten oder Personen, die überraschend teure Weihnachtsgeschenke machten. Die Bankabhebungen der Frau erfolgten kurz bevor der Brand im Wohnhaus gemeldet wurde.

Rekord-Belohnung für Hinweise

Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, setzen die Behörden eine Belohnung von bis zu 100'000 Franken aus. Eine solch hohe Belohnung wurde in der Schweiz noch nie ausgesetzt. Um möglichst viele Personen zu erreichen, wird der Fahndungsaufruf auch auf Flugblättern verteilt. «Wir werden die Flugblätter in hoher Zahl, in verschiedenen Sprachen im deutschsprachigen Raum verteilen», sagt Oberstaatsanwalt Philipp Umbricht. Man wolle nichts unversucht lassen, die Täter zu schnappen.flugblatt_rupperswil

 

Fast eine ganze Familie ausgelöscht

Am 21. Dezember 2015 starben in einem Einfamilienhaus in Rupperswil (AG) vier Personen. Die Opfer: Eine 48-jähriger Frau, deren Söhne (13 und 19 Jahre) und die 21-jährige Freundin des älteren Sohnes. Die Opfer waren erstochen worden, danach wurde das Haus in Brand gesetzt. Die Opfer seien mit Kabelbindern gefesselt gewesen, gaben die Ermittlungsbehörden heute bekannt.

veröffentlicht: 18. Februar 2016 14:28
aktualisiert: 18. Februar 2016 16:58
Quelle: cas

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