Von Profis Steineschiefern lernen

· Online seit 19.06.2017, 06:27 Uhr
Es ist ein Entschleunigungswettkampf, nicht dazu da, sich auszupowern: Die Schweizermeisterschaft im Steineschiefern in der Ermatinger Badi. Ziel ist eine friedliche Feier, mitmachen kann jeder.
Fabienne Engbers
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Mal ehrlich: Wer hat am heimischen See oder Fluss noch nie einen flachen Stein gesucht und versucht, diesen übers Wasser hüpfen zu lassen? Eben. Und meist hat man sich gefreut, wenn man drei bis vier Hüpfer geschafft hat. Profis im Stein «schiefern» können darüber nur müde lächeln. Sie schaffen bis zu hundert Meter mit ihrer Schiefertechnik. An der Schweizermeisterschaft wollen sie sich für die Weltmeisterschaften in Schottland qualifizieren.

Ein Podest und tauchende Kinder

Die Schweizermeisterschaft im Steineschiefern findet am Sonntag, 25.Juni 2017, bereits zum vierten Mal in der Badi in Ermatingen statt. Organisator Andy Hostettler hat dort einen idealen Austragungsort gefunden. «Das Wasser ist flach und ruhig, ideal zum Schiefern. Da der Steg ein bisschen zu weit vom Wasser weg ist, bauen wir jeweils ein Podestchen ins Wasser», sagt er.

Ausserdem seien letztes Jahr einige Mädchen mit Schnorchel und Taucherbrille gekommen, die die Steine wieder aus dem Wasser geholt haben. «Für jeden Stein gab es ein ‹Füfzgi›. Ich würde mich natürlich freuen, wenn sie wieder kommen würden.»

Mitmachen darf jeder

An den Schweizermeisterschaften im Steinschiefern treffen sich nicht nur passionierte Schieferer, sondern auch Hobbysportler. «Vom kleinen Kind bis zum Senior kann jeder mitmachen», sagt Andy Hostettler. Die Teilnehmer werden in verschiedene Kategorien eingeteilt. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im Steineschiefern schafft aber nur derjenige, dessen Stein am weitesten schiefert. «Ursprünglich geht es beim Schiefern ja aber auch darum, den Stein möglichst oft hüpfen zu lassen. Wir zählen daher auch die Hüpfer und küren separat nochmals einen Sieger.»

Vom Profi sollte man lernen

Die Weltmeisterschaft findet in Schottland auf einer Schieferinsel statt. «Es sind immer die gleichen vier bis fünf Leute, die vorne mithalten können. Wir freuen uns vor allem darauf, dabei zu sein», sagt Andy Hostettler und gibt offen zu, nicht mit den besten mithalten zu können.

Und welche Tipps gibt Hostettler uns Hobbysportlern? «Je nach Kraft und Grösse sollte man unterschiedliche Steine nehmen. Je grösser der Mensch, desto grösser der Stein. Dann sollte man den Stein ein bisschen schräg halten und ihm beim Schiessen einen leichten Spin geben, sodass es ihn auf dem Wasser dreht und er nicht versinkt.»

Seit dem Jahr 2014 nennt sich Ermatingen den langweiligsten Ferienort der Schweiz, da es nichts gäbe ausser den schönen See und viel Ruhe. Andy Hostettler hatte passend dazu im Sommer 2014 die Schweizermeisterschaften im Steinschiefern ins Leben gerufen.

veröffentlicht: 19. Juni 2017 06:27
aktualisiert: 19. Juni 2017 06:27
Quelle: enf

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