Von Teufen in den Nordirak

01.03.2018, 20:37 Uhr
· Online seit 01.03.2018, 19:37 Uhr
Ein spezieller Konvoi verliess am Donnerstag die Gemeinde Teufen im Appenzell Ausserrhoden. 100 Tonnen Hilfsgüter fahren aus der Ostschweiz in den Nordirak. Die Reise ist gefährlich, lohnt sich aber.
Sandro Zulian
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1100 Kartonschachteln sind zusammen gekommen: Freiwillige Spender in der Ostschweiz stellen sicher, dass die leidende Zivilbevölkerung in der Autonomen Region Kurdistan im Irak, eingebettet zwischen dem Iran und Syrien, genug Kleider, Lebensmittel und Hygieneartikel bekommt. Über 100 Tonnen sind es dieses Jahr.

Keine «nette Geste aus dem reichen Westen»

Der Mitbegründer der Kurdistan Hilfe, Stefan Staub, ist zum dritten Mal dabei. Er begleitet den Konvoi jeweils auf seiner siebentägigen Reise: «Was wir bringen, ist nicht nur eine nette Geste des reichen Westens, sondern wirklich Überlebenshilfe.» Die Aktion scheint zu fruchten. Im Gegensatz zur letzten Hilfslieferung vor zwei Jahren, sind es dieses Jahr bereits doppelt so viele Güter.

Der Bericht von TVO-Journalist Dominik Zulian

«Auf Lastwagen geschossen»

Adnan Harbelioglu ist einer der sechs Lastwagenfahrer, die die Hilfswaren aus Teufen in den Nordirak bringen. Eine Strecke, die gefährlich sein kann. «Früher, als der Krieg im Irak noch in vollem Gang war, war es noch viel gefährlicher», sagt Harbelioglu. Auf die Lastwagen wurde geschossen, die Angst vor einem Terroranschlag war allgegenwärtig. «Heute ist es ruhiger, kann aber immer mal wieder kritisch werden.» Der Gedanke, anderen zu helfen, motiviere ihn, sagt Harbelioglu.

«Extrem dankbar für die Hilfe»

Die Hilfslieferung aus Teufen freut vor allem einen: Fauzi Kaddur, Repräsentant der Autonomen Region Kurdistan im Irak: «Dass Schweizer Helfer mitfahren und sofort nach dem Ankommen im Nordirak Hilfsgüter verteilen, das ist ganz neu für die Leute». Die Hilfsbedürftigen im Nordirak seien extrem dankbar, dass sie dringend benötigte Kleider und Lebensmittel bekommen.

Auch dieses Jahr fahren wieder mehrere Schweizer Helfer mit den Konvois in den Nordirak. Immer in der Hoffnung, dass es das letzte Mal ist und in der Region bald der Frieden wieder Einkehr hält.

 

veröffentlicht: 1. März 2018 19:37
aktualisiert: 1. März 2018 20:37
Quelle: saz/doz

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