Vonn macht trotz Bruch weiter

29.02.2016, 14:49 Uhr
· Online seit 29.02.2016, 14:19 Uhr
Lindsey Vonn hat sich laut eigenen Angaben in Soldeu einen Bruch des Schienbeinkopfes zugezogen. Das habe ein MRI am Sonntagnachmittag ergeben, teilt die Amerikanerin in den sozialen Medien mit. Über ihre weiteren Pläne hielt sich Vonn vorerst bedeckt.
Raphael Rohner
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Grundsätzlich könnte die Verletzung auch das vorzeitige Saisonende zur Folge haben.

Vonns Beitrag am Sonntagabend trug nach einem Wochenende voller Drama, Emotionen, Vorwürfen und Fragezeichen vorerst wenig zur Aufklärung bei. Immerhin die Verletzung wurde konkreter. «Das MRI zeigt einen ziemlich substanziellen Bruch meines Schienbeinkopfes. Das Seitenband und das übrige Knie sehen gut aus», schrieb die vierfache Gesamtweltcup-Siegerin, die am Samstag im Super-G in Andorra gestürzt war, bei der Kombination am Folgetag jedoch wieder am Start stand (und 13. wurde). Vonn hatte nach ihrem Sturz zunächst davon berichtet, dass sie im linken Knie einen Haarriss erlitten habe.

Wie es weitergeht, wusste sie am Sonntagabend noch nicht. «Ich werde jetzt mit meinen Trainern sprechen und einen Plan machen. Ich halte euch auf dem Laufenden», versprach die 31-Jährige und dankte ihren Fans, «die mich immer unterstützt haben». Daneben stellte sie eine Aufnahme des Kniegelenks. «16,1 mm» steht über der Stelle der Fraktur. Prinzipiell ist eine Verletzung dieser Kategorie durchaus ernsthaft und hätte bei den meisten Hobby-Skifahrern wohl eine mehrwöchige Zwangspause zur Folge.

vonn haxe

Vonn ist derzeit in einen packenden Zweikampf um den Gewinn ihrer fünften grossen Kristallkugel verstrickt. In der Gesamtwertung liegt sie bei noch acht ausstehenden Rennen nur 28 Punkte vor der Tessinerin Lara Gut. Die beiden sollten noch sechsmal direkt aufeinandertreffen. Das spielte beim Entscheid für einen Start am Sonntag wohl eine gewichtige Rolle. «Als Sportlerin bin ich im fortgeschrittenen Alter. Deshalb könnte es meine letzte Chance sein. Und diese will ich nutzen», sagte Vonn.

Reaktionen in den sozialen Netzwerken, in denen sie ob ihrer schnellen Rückkehr als Schauspielerin oder gar als Simulantin bezeichnet wird, kann Vonn nicht nachvollziehen. «Es ist für mich völlig unverständlich, dass sich Leute ohne Kenntnis der Sachlage solche Unterstellungen anmassen. Ich täusche mit Sicherheit keine Verletzungen vor», betonte die Abfahrts-Olympiasiegerin von 2010.

veröffentlicht: 29. Februar 2016 14:19
aktualisiert: 29. Februar 2016 14:49
Quelle: SDA

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